11. April 2024 / Heikos Kulturblog

Von Königen, Mammuts und Bäumen

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Von Königen, Mammuts und Bäumen


Gibt es Mammuts in Stuttgart? Na klar! Im Naturkundemuseum am Löwentor. Allerdings nur leblose Attrappen. Unbehaarte Nachkommen der Ur-Riesen gibt es in der Wilhelma.
Stuttgart – zwischen Wald und Reben –  wie es in manchen Stuttgarter Tourismus-Werbebroschüren steht, hat eine Menge Bäume. Und vor dem Radikalschlag des Schlossgartens 2010 waren es noch mehr. Der Schlossgarten war ein Geschenk der Königin Olga ans Volk. Das Volk liebte seine Königin und den Schlossgarten, dass es in kalten Wintern lieber fror als die Bäume zu verheizen.


Aber kommen wir von Königin Olga zu König Wilhelm dem Ersten von Württemberg. Ihm verdanken wir unsere stattlichen Mammutbäume in Stuttgart und Württemberg. 
Kurz vor seinem Tod im Jahre 1864 hatte Wilhelm I., der 1846 die Wilhelma einweihte, eine weitere Vision. Er hatte von den riesigen Bäumen in Nordamerika gehört und wollte diese unbedingt für seine Parks haben. Er schickte seinen Hofgärtner nach Kalifornien um Samen zu erwerben und Jungpflanzen zu ziehen.


Eigentlich wollte der König nur ein paar Exemplare für seine Parks. Da er dachte, die Samen der gigantischen Bäume wären ebenfalls riesig, ließ er ein Pfund Samen kaufen. Die Samen waren aber winzig und umso größer das Erstaunen wie viele Samen es waren und wie viele Pflänzchen aufgingen, die in einer speziellen Erde im Kalthaus der Wilhelma gezogen wurden. Es waren über 4000, viel mehr, als auf seinen Grund passten, weshalb Wilhelm  I. die Hälfte davon für je drei Gulden 36 Kreuzer pro Dutzend an Privatleute verkaufte und an königliche Gärten verteilte sowie an die württembergischen Forstämter verschenkte.
Aktuell gibt es davon von Nord-Württemberg bis zum Bodensee noch über 300 Mammutbäume an über 100 Standorten. In Stuttgart selbst finden sich viele beeindruckende, ungefähr 30 Meter hohe Exemplare. Unter anderem am Herdweg und in der Gutbrodstraße, an der Haigststaffel und in der Steinkopfstraße. Diese gehören auf Grund ihres prächtigen Wuchses zu den Stuttgarter Naturdenkmalen, die unter besonderem Schutz stehen. 

 


Zwei davon habe ich vor meinem Balkon im Nachbargrundstück in der Gutbrodstraße. Gelegentlich kommen Wander- oder Touristengruppen, mitunter Asiaten vorbei um die beiden Bäume zu bestaunen und zu fotografieren. Ich warte immer darauf, dass sie klingeln um reinzugehen und die Bäume berühren zu können. Vermutlich halten sie nur der Rottweiler und die zwei Königspudel davon ab.

 

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