Konzertbericht Max Raabe & Palast Orchester – Hummel streicheln 3.4.25 Liederhalle

Max Raabe (eigentlich Matthias Otto), staatlich geprüfter Opernsänger (Bariton) gastierte mit seinem schon 1986 gegründeten Palast Orchester für 2 Abende in der Liederhalle.

Wenn man seine Konzerte besucht, weiß man eigentlich schon ziemlich genau, was man erwarten darf: Chansons und Lieder im Stil der 1920er und 1930er Jahre. Teils tatsächlich rund 100 Jahre alte Klassiker, teils neue und von ihm zusammen zum Beispiel mit Annette Humpe komponierte Songs in ähnlichem Stil.
Das Ganze auf höchstem künstlerischem Niveau, denn sowohl Raabe als auch seine Musiker sind absolute Profis.

Raabe, der Meister der distinguierten Nicht-Dynamik, kennt das Konzert über im Wesentlichen 2 Haltungsformen – bewegungslos mit hängenden Armen beim Vortrag -und mit leichter Verbeugung bei der Entgegennahme des Applauses. 
Mehr braucht es aber auch nicht, denn im Vordergrund steht die Musik, garniert mit „herrlichen Ansagen“ (so das Programmheft). Und selbst bei den Moderationen zeigt sich das hochprofessionelle Level des gesamten Auftritts: da sitzt jede Betonung und jeder Tonfall, jede Pause hat genau die richtige Länge und die Augenbraue hebt sich akkurat zum passenden Zeitpunkt.

Abgerundet wird der perfekte 2-Stunden Auftritt durch eine eher dezente, aber sehr, sehr geschmackvolle und gute Lightshow und einen erfreulich sauberen Sound im ausverkauften Beethovensaal.

Standing Ovations des in jeder Hinsicht bunt gemischten Publikums am Ende des Konzerts sind der beste Beweis für die Qualität des gesamten Auftritts. 

Steffen Eifert www.mrmac.de

Bildnachweis: Konzertplakat, Steffen Eifert