Konzertbericht: Günther Sigl & Band

„Unter dem Motto „Songs and Talk“ wird der Sänger der Spider Murphy Gang zusammen mit seinen Band-Kollegen Willie Duncan und Dieter Radig und 2 weiteren Vollblutmusikern nicht nur Musik machen, sondern in charmanter und humorvoller Art auch Geschichten aus seinem persönlichen und musikalischen Werdegang erzählen - über das Tourleben, die Liebe zur Landeshauptstadt München - und natürlich die Frauengeschichten“. So hieß es in der Ankündigung zum gestrigen Abend und wir waren gespannt, wie das dann in der Praxis aussehen würde.

Pünktlich um 19.30 Uhr erschien Günther mit seinen 4 Begleitern, und es ging gleich mal musikalisch los. Vorneweg: mit 78 Jahren noch mit einer solchen Präsenz, Stimme und Ausdauer auf der Bühne zu stehen – absolut bewundernswert! 

Um es kurz zu machen – es zeigte sich, dass Sigl zwar schon die eine oder andere Anekdote erzählte und ein paar Späße mit dem Publikum machte, dass er aber das Ganze doch eher als Konzert verstand. 

Und so erlebten die Gäste im nahezu ausverkauften  Soundwerk Beat-Museum einen musikalischen Querschnitt durch seine über 60 Jahre währende Karriere. Neben einigen bekannten Hits der Spider Murphy Gang auch vieles, was zumindest mir völlig unbekannt war. Aber erfreulicherweise alles auf einem Niveau, das das Zuhören trotzdem zu einem Genuss machte. 

Und für alle, die ein falsches Bild von dieser Musik haben: die Spider Murphy Gang war und ist keine Ballermann-Band! Zwar hat die „Rosie“ eine ähnliche Zielgruppe, aber ansonsten sind das waschechte Rock ´n Roller.

Der Frontman und seine Mitstreiter schienen wirklich Spaß zu haben, und das lag sicher auch an der tollen Location (Sigl: „unfassbar, ich tauche hier ein in die Anfangszeit meiner Karriere. Alle meine damaligen Helden sind hier im Beat-Museum zu finden“), dem aufmerksamen Gastgeber (Markus Sauber hatte z.B. als Reminiszenz an ein altes Spider-Murphy-Foto von Sigl extra noch 30 rot-schwarz-gestreifte Shirts besorgt und an Besucher verteilt. Was den Günther beim ersten Blick in das Publikum wohl schon sehr überrascht hat) und den Besuchern, die eine für Schwäbisch-Fellbacher Verhältnisse nachgerade extrovertierte Stimmung machten. 

Einer der neueren Songs zum Beispiel hat eine wirklich schöne Hookline, und die sangen die Gäste so begeistert und ausdauernd mit, dass die Band das eigentlich längst beendete Stück nochmal aufgriff und gemeinsam mit den Besuchern zu einer spontanen „Extended Version“ machte.

Viel Spielfreude, humorvolle (und oft auch erfrischend selbstironische) Zwischenmoderationen und gute, handgemachte Rock ´n Roll – Musik – die Besucher erlebten für knapp 3 Stunden (!!!) eine wirklich sehr feine Show. Und das in einem atemberaubenden Ambiente und aus unschlagbarer Nähe. Einmal mehr hat der Soundwerk-Mastermind Markus ein sehr glückliches Händchen bei seinen Bookings gezeigt. 

In 4 Wochen geht es für uns in Fellbach weiter, denn am 25.04.2025 stehen als CCR Tribute „Willie & The Poor Boys“ auf dem Programm. Und auch das werden wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Restkarten und mehr Infos:  https://www.soundland.de/soundwerk/tickets-soundwerk/

https://www.mrmac.de/

Bildnachweis Steffen Eifert