Sprache als Schlüssel: Neues Förderprogramm an Stuttgarter Grundschulen gestartet

Sprache als Schlüssel: Neues Förderprogramm an Stuttgarter Grundschulen gestartet

In Baden-Württemberg beginnt fast jedes dritte Kind die Grundschule mit Sprachdefiziten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben die Ferry-Porsche-Stiftung und die Stiftung Fairchance das Sprachförderprogramm MITsprache an drei Stuttgarter Grundschulen ins Leben gerufen. Ziel des Programms ist es, Kinder mit sprachlichem Förderbedarf individuell zu unterstützen und ihnen so einen besseren Start in ihre Schullaufbahn und das gesellschaftliche Leben zu ermöglichen.

60 Kinder profitieren im ersten Jahr
Ab sofort wird das Programm an der Elise von König Gemeinschaftsschule, der Lerchenrainschule und der GWRS Ostheim umgesetzt. Pro Schule gibt es mindestens zwei Fördergruppen mit jeweils sieben Kindern. Die Lehrkräfte haben vorab den Sprachstand der Kinder erfasst, um gezielt auf deren Bedürfnisse einzugehen. Insgesamt sollen im ersten Jahr 60 Schülerinnen und Schüler von der Maßnahme profitieren.

„Sprache ist der Schlüssel für eine gelingende Integration und ein selbstbestimmtes Leben“, betont Sebastian Rudolph, Vorstandsvorsitzender der Ferry-Porsche-Stiftung. „Durch individuelle Sprachförderung geben wir benachteiligten Kindern Auftrieb und eröffnen ihnen neue Perspektiven.“

Erprobtes Konzept mit wissenschaftlicher Unterstützung
MITsprache basiert auf einem praxiserprobten, sprachwissenschaftlich fundierten Ansatz, der bereits über 13.000 Kindern bundesweit geholfen hat. Die Universität München hat das Programm wissenschaftlich begleitet und dessen positive Wirkung auf den Spracherwerb bestätigt.

Die Vorbereitungen für den Start in Stuttgart begannen bereits im Sommer. 16 pädagogische Fachkräfte wurden umfassend geschult, um den spezifischen Anforderungen der Sprachförderung gerecht zu werden. An allen drei Schulen stehen bis zu vier Fördereinheiten pro Woche zur Verfügung.

Nachfrage übersteigt Angebot
Die Initiative ist Teil eines deutschlandweiten Engagements, das aktuell über 120 Bildungseinrichtungen – von Kitas bis Grundschulen – umfasst. Rund 3.300 Kinder nehmen jährlich an mehr als 250.000 Sprachförderstunden teil. „Die Nachfrage ist enorm. Allein im Schuljahr 2024/25 werden wir über 35 neue Bildungseinrichtungen in die Förderung einbeziehen“, erklärt Alexander Wolf, Geschäftsführer der Stiftung Fairchance.

Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist der intensive Kontakt zu Eltern. „Die Akzeptanz im häuslichen Umfeld ist essenziell“, so Wolf weiter. „Dank der Zusammenarbeit mit der Ferry-Porsche-Stiftung können wir unser Engagement nun auch in Stuttgart ausweiten.“

Prominente Unterstützung
Prominente Unterstützung erhält das Programm durch den ehemaligen Bundestrainer Joachim Löw, der sich für die Sprachförderung stark macht. Bei einem Besuch an der Lerchenrainschule zeigte er sich beeindruckt von den Fortschritten der Kinder und lobte die Initiative als Vorbild für gelungene Integration.

Das Programm MITsprache setzt damit einen wichtigen Impuls, um Kindern durch Sprache den Zugang zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe zu eröffnen.

Bildnachweis porsche newsroom