20. Januar 2025 / Region - Online

Neuer Fasnets Trend? Keine Hexen mehr?

Ohne Hexen: Nur Tiermasken bei der Fasnet in Tübingen-Hirschau

Fasnet ohne Hexen? Tiermasken-Umzug begeistert Tübingen-Hirschau

   Wie der SWR recherchiert hat: 

Ein besonderer Fasnets-Trend zieht immer mehr Menschen in seinen Bann: Umzüge ausschließlich mit Tiermasken. So auch am Sonntag in Tübingen-Hirschau, wo die Narrenzunft nach fünfjähriger Pause wieder ihren beliebten Tiermaskenumzug veranstaltete – und Tausende kamen. Ganz ohne Hexen, dafür mit Bären, Katzen, Wölfen und weiteren tierischen Figuren, präsentierte sich die Fasnet in einer ruhigen, aber beeindruckenden Atmosphäre.

Tradition trifft auf neuen Fokus
Der Tiermaskenumzug in Hirschau fand bereits zum fünften Mal statt, erstmals organisiert wurde er 1992. Angeführt von den Hirschauer Narren mit ihrer Lumpenkapelle und dem traditionellen Narrenmarsch, zogen Tierfiguren wie Esel, Dachse, Steinadler und Wildschweine durch die Straßen. Die rund 6.000 Besucher erlebten ein Spektakel, bei dem die aufwendigen Masken voll zur Geltung kamen – ohne die übliche Dominanz der Hexen.

Wolfgang Rieker, Zunftmeister der Narrenzunft Hirschau, erklärte: „In einem normalen Umzug gehen die Tiermasken oft unter, weil die Hexen durch ihre wilden Aktionen mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Hier stehen die Tiermasken im Mittelpunkt.“ Das Konzept kommt an: Zuschauer genossen die familiäre Atmosphäre und lobten den Verzicht auf Streiche wie das Anmalen mit Farbe oder das Knoten von Schnürsenkeln.

Tiermasken aus ganz Süddeutschland
Die Teilnehmer des Umzugs kamen aus der gesamten Region, darunter Schwenningen, Esslingen und Bühl. Maskenträger in Form von Bären, Katzen und sogar Strohbären sorgten für Begeisterung. Auch das Wetter spielte mit: Bei strahlendem Sonnenschein feierten Besucher und Narren gleichermaßen.

Keine Hexen-Invasion in Hirschau
Die Entscheidung, Hexen aus dem Umzug herauszunehmen, ist in Hirschau keine Hexenfeindlichkeit. Vielmehr setzt die Narrenzunft bewusst auf eine ausgewogene Darstellung ihrer Figuren. Die „Hirschauer Hexen“ gibt es seit 1967, ihre Zahl ist jedoch auf 16 begrenzt – eine Maßnahme, um eine „Hexeninvasion“ wie an anderen Orten zu verhindern. Stattdessen setzt man auf Vielfalt und die langjährige Tradition der Tiermasken.

Ein Trend mit Zukunft?
Das Konzept könnte Schule machen. Bereits eine Woche zuvor fand in Hechingen-Boll ein ähnlicher Umzug statt – ebenfalls ohne Hexen, aber mit großer Resonanz. In Hirschau beweist die Fasnet, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können – und Tiermasken eine beeindruckende Hauptrolle spielen können.

Bildnachweis: SWR Harry Röhrle

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