25. Juni 2025 / Region - Online

Durchsuchungsmaßnahme wegen Fortführung der rechtsextremistischen Vereinigung

Gemeinsame Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart und des LKA

Großrazzia gegen rechtsextremes Netzwerk in Baden-Württemberg: Polizei durchsucht 18 Objekte

Stuttgart, 25. Juni 2025 – In den frühen Morgenstunden hat es in mehreren Landkreisen Baden-Württembergs eine groß angelegte Razzia gegen mutmaßliche Mitglieder der rechtsextremen Szene gegeben. Im Fokus der Ermittlungen: Die Gruppierung „Brothers of Honour – Chapter Süddeutschland“, die nach Überzeugung der Ermittler als Tarnorganisation für die bereits seit Jahren verbotene Neonazi-Vereinigung „Blood & Honour Division Deutschland“ diente.

Die Durchsuchungen erfolgten im Rahmen eines umfangreichen Ermittlungsverfahrens des Staatsschutzes beim Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg und der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart. Zeitgleich wurden insgesamt 18 Wohnungen und Arbeitsstätten durchsucht – Ziel waren neun Beschuldigte im Alter zwischen 35 und 53 Jahren.

Verdacht auf Fortführung einer verbotenen Vereinigung

Den Männern wird vorgeworfen, gegen das Vereinigungsverbot nach § 85 StGB verstoßen zu haben. Konkret sollen sie spätestens seit 2022 die Strukturen von „Blood & Honour“ unter neuem Namen weitergeführt haben. Zu den Aktivitäten zählen laut Behörden unter anderem die Organisation rechtsextremer Konzerte im Schwarzwald-Baar-Kreis und dem Ortenaukreis.

„Blood & Honour“ gilt international als eines der zentralen Netzwerke der rechtsextremen Szene. Die Organisation wurde 1987 in Großbritannien gegründet und war bekannt für ihre Verbindungen zur Rechtsrock-Szene und gewaltbereiten Neonazi-Strukturen. Die deutsche Sektion wurde im Jahr 2000 vom Bundesinnenministerium verboten – wegen massiver verfassungsfeindlicher Bestrebungen und einer klaren Ausrichtung gegen den Gedanken der Völkerverständigung.

Breit angelegte Ermittlungen und Unterstützung durch Spezialkräfte

Die heutigen Maßnahmen waren das Ergebnis monatelanger verdeckter Ermittlungen, an denen neben dem LKA auch das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV BW) sowie mehrere Polizeipräsidien aus ganz Baden-Württemberg beteiligt waren. Die Durchsuchungen fanden in den Landkreisen Karlsruhe, Sigmaringen, Waldshut, im Ortenaukreis und im Schwarzwald-Baar-Kreis statt. Auch Spezialeinheiten des Polizeipräsidiums Einsatz kamen zum Einsatz.

Die Auswertung der sichergestellten Beweismittel – darunter vermutlich digitale Datenträger, Propagandamaterial und Kommunikationsmittel – wird in den kommenden Wochen durch Spezialisten erfolgen.

Ein Signal gegen rechtsextreme Strukturen

Mit dem Einsatz setzen die Behörden ein klares Zeichen gegen die versuchte Reaktivierung verbotener rechtsextremer Netzwerke unter neuem Namen. Der Staatsschutz betont, man werde konsequent gegen jede Form verfassungsfeindlicher Betätigung vorgehen – unabhängig davon, wie raffiniert sich die Akteure tarnen.

Weitere Informationen zu den Ermittlungen werden derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht. Die Beschuldigten befinden sich bislang nicht in Haft, es wird jedoch geprüft, ob Haftbefehle beantragt werden.

 

Bildnachweis: Symbolbild, LKA BW

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