20. Dezember 2024 / Mobilität & Verkehr

Wenig Zustimmung für Verbrennerverbot

Wieder eine Studie, die zu dem Ergebnis kommt, die Menschen in Deutschland sind entgegen allen Erwartungen nicht alle Freunde eines Verbrennerverbots

Studie: Mehrheit der Deutschen skeptisch gegenüber Verbrennerverbot ab 2035


Eine aktuelle Studie des renommierten Deloitte-Instituts zeigt, dass die Deutschen das geplante Verbrennerverbot der EU mehrheitlich kritisch sehen. Laut der repräsentativen Umfrage sprechen sich nur 40 Prozent der Befragten für die Regelung aus, wonach ab 2035 nur noch Fahrzeuge zugelassen werden sollen, die vor Ort keine Emissionen verursachen. 36 Prozent bewerten die Vorgabe hingegen als schlecht oder sehr schlecht.

Junge Menschen positiver eingestellt
Vor allem die Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen unterstützt die EU-Entscheidung: 57 Prozent befürworten das Verbot, während nur ein Fünftel (rund 20 Prozent) dagegen ist. Mit zunehmendem Alter nimmt die Ablehnung jedoch deutlich zu. Besonders bei den 55- bis 64-Jährigen ist die Skepsis groß: 56 Prozent dieser Altersgruppe lehnen das Verbot ab.

Klare Ablehnung eines generellen Verbots
Unter den Gegnern des Verbots spricht sich eine deutliche Mehrheit von 71 Prozent gegen jegliche Einschränkung beim Verkauf von Fahrzeugen mit CO₂-Emissionen aus. Das entspricht einem Viertel aller Befragten. 18 Prozent der Ablehnenden wären für eine Verschiebung des Verbots, und sieben Prozent könnten sich eine eingeschränkte Umsetzung – etwa auf bestimmte Regionen oder Stückzahlen – vorstellen.

Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030 in Gefahr
Die Umfrageergebnisse werfen Zweifel an der Erreichbarkeit des EU-Ziels auf, bis 2030 15 Millionen Elektrofahrzeuge auf die Straßen zu bringen. Laut Dr. Harald Proff, Automotive-Experte bei Deloitte, könnten bis dahin lediglich 11,2 Millionen Elektroautos in Deutschland im Einsatz sein – ein optimistisches Szenario angesichts des aktuellen Bestands von 1,6 Millionen E-Autos und jährlicher Neuzulassungen von drei Millionen Fahrzeugen.

Unterstützung für alternative Klimaschutzmaßnahmen
Statt eines Verbrennerverbots wünschen sich die Befragten verstärkte politische Maßnahmen in anderen Bereichen:

  • 46 Prozent fordern eine stärkere Förderung des Nahverkehrs.
  • 36 Prozent setzen auf synthetische Kraftstoffe und alternative Antriebe.
  • 29 Prozent sprechen sich für eine intensivere Förderung von Elektroautos aus.
  • Nur elf Prozent befürworten ein früheres Verbot von Verbrennungsmotoren, während neun Prozent keinerlei Klimaschutzmaßnahmen wünschen.

Die Umfrage wurde im Oktober 2024 unter 1000 Personen ab 18 Jahren in Deutschland durchgeführt. Die Ergebnisse verdeutlichen die noch immer bestehenden Vorbehalte gegenüber dem geplanten Wandel in der Automobilindustrie.

Bildnachweis: Auto-Medienportal.Net

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