28. Januar 2025 / Kultur

Filmgespräch in Anwesenheit der Regisseurin Désirée Nosbusch. POISON - EINE LIEBESGESCHICHTE

POISON - EINE LIEBESGESCHICHTE erzählt das bewegende Aufeinandertreffen von Lucas und Edith neun Jahre nach ihrer Trennung.

Eine bewegende Kinopremiere mit Désirée Nosbusch

Am Montag, den 27. Januar, erlebte ich im Metropol Kino in Stuttgart eine eindrucksvolle Premiere: Nach der Vorführung von Poison – Eine Liebesgeschichte nahm sich Regisseurin Désirée Nosbusch Zeit für ein Filmgespräch mit dem Publikum. Dieses Ereignis war mehr als nur ein Kinobesuch – es war eine tiefgreifende Erfahrung, die lange nachwirkt.

  

 

Bereits vor Beginn des Films war die Vorfreude im Saal spürbar. Mit Poison wagt sich die vor allem als Schauspielerin bekannte Nosbusch erstmals an die Regie eines Spielfilms und adaptiert das Theaterstück Gift. Eine Ehegeschichte von Lot Vekemans. Eine Aufgabe, die sie mit außergewöhnlicher Sensibilität gemeistert hat.

Ein Drama voller Intensität
Der Film erzählt die Geschichte von Edith und Lucas, die sich neun Jahre nach ihrer Trennung an einem schicksalhaften Ort wiedersehen: dem Grab ihres verstorbenen Sohnes. Was folgt, ist ein intensives Zwei-Personen-Drama, das Themen wie Verlust, Trauer und Erlösung aufgreift. Trine Dyrholm und Tim Roth brillieren in ihren Rollen und bringen die widersprüchlichen Emotionen ihrer Figuren ohne übertriebene Dramatik, dafür mit beeindruckender Tiefe zum Ausdruck.

Die Kameraführung von Judith Kaufmann verstärkt diese Wirkung. Obwohl der Film größtenteils an einem einzigen Ort spielt, sorgt die wechselnde Perspektive innerhalb des Friedhofs für Dynamik. Diese Mischung aus Dialogintensität und visueller Ästhetik fesselte mich über die gesamte Laufzeit.

Regisseurin im Gespräch
Im anschließenden Filmgespräch gab Désirée Nosbusch Einblicke in ihre Motivation, das Stück zu verfilmen. Sie schilderte, wie tief sie die Geschichte berührt hat, als sie selbst die Rolle der Edith auf der Theaterbühne spielte, und wie sie sich von Mel Brooks’ Rat inspirieren ließ, eine gute Geschichte zu erzählen, wenn man sie nicht mehr loslassen kann.

Nosbusch sprach auch über die Herausforderungen ihres Regiedebüts. Besonders beeindruckte mich ihre Beschreibung der Zusammenarbeit mit den Hauptdarstellern und wie es ihr gelang, eine so emotionale Geschichte mit so wenigen filmischen Mitteln zu realisieren.

Fazit: Kein Film für leichte Abende, aber ein Meisterwerk
Poison – Eine Liebesgeschichte ist kein Film, den man einfach „genießen“ kann. Er fordert heraus, konfrontiert und rührt an die tiefsten Emotionen. Für mich war es eine Bereicherung, einen Film zu erleben, der sich so kompromisslos mit den großen Fragen des Lebens auseinandersetzt.

Die Premiere endete mit lang anhaltendem Applaus – ein verdienter Moment für Désirée Nosbusch und alle Beteiligten. Wer sich auf diese filmische Momentaufnahme zweier zerstörter Leben einlassen möchte, wird mit einem Werk belohnt, das lange nachwirkt.

Bildnachweis Stuttgart Inside / Filmwelt

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