Jede zehnte Stuttgarterin hat "Rücken"

Rückenschmerzen in Stuttgart: Frauen besonders betroffen

Rückenschmerzen sind ein weitverbreitetes Problem: Laut einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) waren 2022 deutschlandweit rund 27,4 Millionen Menschen in ärztlicher Behandlung wegen Rückenleiden. Dies entspricht etwa einem Drittel der Bevölkerung. Auch in Stuttgart sind Rückenschmerzen ein häufiges Thema – insbesondere bei Frauen.

Eine Auswertung der AOK Stuttgart-Böblingen zeigt, dass die Zahl der Betroffenen im Stadtkreis Stuttgart leicht zurückging, von 54.461 Fällen im Jahr 2019 auf 52.460 im Jahr 2023. Mit 30.060 Fällen entfällt ein erheblicher Anteil auf Frauen, was bedeutet, dass jede zehnte Stuttgarterin von Rückenproblemen betroffen ist. Besonders häufig treten die Beschwerden bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren auf, wobei die meisten Fälle 2023 in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen registriert wurden.

Bewegungsmangel und Stress als Hauptursachen
„Schmerzen im unteren Rücken lassen sich selten auf eine einzelne Ursache zurückführen“, erklärt Antonius van Gastel, Trainer im AOK-Rückenstudio in Bad Cannstatt. Häufig sind Bewegungsmangel, langes Sitzen, Fehlbelastungen, Übergewicht oder auch Stress und psychische Belastungen Auslöser.

Die Beschwerden verschwinden oft nach einiger Zeit von selbst, doch ein Drittel der Betroffenen erlebt innerhalb eines Jahres erneute Schmerzen. „Wer Bewegung vermeidet, riskiert, dass sich die Genesung verzögert“, so van Gastel.

Prävention durch Bewegung
Um Rückenschmerzen vorzubeugen oder zu lindern, empfiehlt der Bewegungsexperte regelmäßige Bewegung: „Bewegungsarmut ist Gift für den Rücken. Abwechslung und Sport können Schmerzen zwar nicht immer beseitigen, aber deutlich lindern.“ Kleine Anpassungen im Alltag – wie Treppensteigen statt Aufzugfahren, Spaziergänge in der Mittagspause oder Telefonate im Gehen – können bereits einen Unterschied machen.

Auch Stress oder psychische Belastungen sind häufige Ursachen. Hier können Yoga und Entspannungsübungen helfen. Menschen, die viel im Sitzen oder Homeoffice arbeiten, sollten gezielt Bewegung in ihren Alltag einbauen.

Gezieltes Training im AOK-Rückenstudio
Das AOK-Rückenkonzept kombiniert Kräftigungs- und Stabilitätsübungen für Bauch-, Rücken- und Rumpfmuskulatur mit Dehnübungen. „Mit einem Rezept vom Arzt können Betroffene kostenfrei an den Rückengeräten trainieren“, erklärt van Gastel. Vor Trainingsbeginn erfolgt ein Anamnese-Gespräch sowie ein Muskeltest, um einen individuellen Trainingsplan zu erstellen.

Das Training hat sich bewährt: „Unsere Patienten berichten oft von Verbesserungen, sowohl in Bezug auf Schmerzen als auch auf die Funktionsfähigkeit“, betont der Rückenexperte.

Weitere Informationen und Termine erhalten Interessierte im AOK-Gesundheitszentrum.

http://www.gesundheitsinformation.de/ruecken-und-kreuzschmerzen.html

https://www.aok.de/pk/gesundheitskurse/

Bildnachweis: AOK