14. Juli 2023 / Familie & Freizeit

Eine Rote Bank für Stuttgart

Liebe, Respekt, Stuttgart,

Eine „Rote Bank“ für Stuttgart – Landeshauptstadt setzt Zeichen gegen Beziehungsgewalt Gewalt in Beziehungen geht alle etwas an.

Um ein sichtbares Zeichen zu setzen und auf die Opfer von Beziehungsgewalt hinzuweisen, findet sich jetzt eine erste „Rote Bank“ in der Landeshauptstadt. Die „Rote Bank“ richtet mit dem Schriftzug „Keine Liebe ohne Respekt – Stuttgart schaut hin“ einen Appell an alle, nicht wegzuschauen. Die „Rote Bank“ befindet sich aktuell beim Karlsplatz in der Dorotheenstraße, Ecke Goerdelerstraße. Informationen zum Schutz vor häuslicher Gewalt und den örtlichen Hilfeeinrichtungen lassen sich über einen dort angebrachten QR-Code finden. Möglich ist, dass die Bank künftig an einem anderen Standort zu finden sein wird. Dazu will die Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle mit der Fachverwaltung sprechen. Die Idee der „Roten Bank“ stammt ursprünglich von einer italienischen Frauenbewegung in Perugia, die im Jahr 2016 gegen die Gewalt an Frauen protestierte und verdeutlichen wollte, wie viele Frauen Beziehungsgewalt erfahren und in Einzelfällen sogar dadurch ums Leben kommen. Die rote Farbe der Bank steht dabei stellvertretend für das vergossene Blut dieser Opfer. Fast alle zwei Minuten wird in Deutschland ein Mensch Opfer von häuslicher Gewalt. Jede Stunde werden mehr als 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt. Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Ex-Partner eine Frau zu töten. Die deutlich gestiegenen Zahlen zeigen die traurige Realität: Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches und alltägliches Problem. Deshalb soll die erste ‚Rote Bank‘ symbolisch auf den Missstand in der Gesellschaft aufmerksam machen. Es geht darum, dass das Thema generell mehr Beachtung findet. Dr. Clemens Maier, Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, begrüßt deshalb die Verbreitung der mit Hilfe der Roten Bank vermittelte Botschaft, dass alle dazu aufgerufen sind, bei Beziehungsgewalt genau hinzuschauen. Gleichzeitig sollen Opfer ermutigt werden, bei den örtlichen Beratungsstellen Hilfe zu suchen. Beziehungsgewalt ist seit langer Zeit ein zentrales Arbeitsfeld der Abteilung für Chancengleichheit der Landeshauptstadt. Sie koordiniert in Stuttgart seit über 20 Jahren die Stuttgarter Ordnungspartnerschaft gegen häusliche Gewalt (STOP), ein Netzwerk, das aus Polizei, Ämtern und juristischen Institutionen sowie Beratungsstellen und Notunterkünften besteht. Das Hauptziel dieses Netzwerks besteht darin, Betroffene von Beziehungsgewalt schnell zu unterstützen und Gefahren effektiv abzuwehren. Darüber hinaus werden Präventionsaktivitäten und Öffentlichkeitsarbeit entwickelt, um das Bewusstsein für Beziehungsgewalt zu erhöhen und effiziente Maßnahmen zu ergreifen. Polizeipräsident Markus Eisenbraun betont die Bedeutung der Sensibilisierung und Prävention im Kampf gegen Beziehungsgewalt: „Beziehungsgewalt ist immer noch eine erschreckende Realität, die größtenteils Frauen betrifft, aber oftmals auch Auswirkungen auf Kinder hat. Als Polizei wollen wir hier unserer Verantwortung zum Schutz von Betroffenen wie auch der Verfolgung der Täter gerecht werden. Die ‚Rote Bank‘ ist ein starkes Symbol, um auf dieses Thema aufmerksam zu machen und Menschen zu ermutigen, hinzuschauen und Hilfe zu suchen. Wir können nur einschreiten, wenn Betroffene und Personen aus dem Umfeld von Beziehungsgewalt sich melden und die Enttabuisierung weiter voranschreitet. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, Teil dieser Initiative zu sein und gemeinsam mit der Stadt Stuttgart einen Beitrag zur Bekämpfung von Beziehungsgewalt zu leisten.“ Die Beauftragte für Chancengleichheit der Stadt Stuttgart, Barbara Straub, stellt fest: „Die ‚Rote Bank‘ mit ihrer auffälligen Farbe soll darauf aufmerksam machen, dass Beziehungsgewalt keine Privatsache ist. Die Gewalt ist strukturell und tief in unserer Gesellschaft verankert. Sie trifft am Ende uns alle – und nur gemeinsam können wir diese Strukturen verändern. Dazu gehört, dass wir die Gewalt sichtbar machen und den Betroffenen eine Stimme geben.“ Bildnachweis: Die Beauftragte für Chancengleichheit der Stadt Stuttgart, Barbara Straub stellte die Rote Bank vor. Neben ihr stehen die Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle, Polizeipräsident Markus Eisenbraun Simone Stauder, Beauftragte für Chancengleichheit des Polizeipräsidiums Stuttgart und Stadträtin Rose von Stein. Foto: Ferdinando Iannone, Rechte: LHS. Zur Verfügung gestellte Bilder dürfen nur im Zusammenhang mit einer redaktionellen Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung verwendet werden. Die Nutzung des Bildes ist in folgenden Medien gestattet: Print, Online und Social Media. Eine Weitergabe von Fotos an Dritte ist ausgeschlossen. ---

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