7. Dezember 2024 / Boris Mönnich für Stuttgart

Schneefakten ! Hallo. Hier kommen die Schneefakten: Let it snow …

… Warum ist Schnee eigentlich weiß? … Sehen alle Schneeflocken gleich aus?

Wenn jetzt im Winter der Schnee vom Himmel fällt, hat wohl kaum jemand wirklich einen Blick dafür, welche faszinierenden Gebilde unsere Erde bedecken. Für alle aber, die mehr über die weiße Pracht erfahren wollen, haben wir neun interessante und erstaunliche Fakten über den Schnee gesammelt. 

Warum ist Schnee eigentlich weiß?
Diese Frage hat sich bestimmt jeder von uns schon einmal gestellt. Die Antwort darauf ist ganz einfach: Schnee besteht aus Eiskristallen, diese funktionieren wie ein Spiegel. Wenn nun Licht auf eine frische Schneedecke fällt, dann wird die Kombination aus den Kristallen und der eingeschlossenen Luft gestreut und reflektiert, was man eine "diffuse Reflexion" nennt. Fast das gesamte Sonnenlicht kommt so wieder zurück. Da Sonnenlicht weiß ist und den gesamten Spektralbereich der Farben umfasst, erstrahlt der frische Schnee in hellem Weiß. Altschnee hingegen reflektiert das Sonnenlicht weitaus weniger gut und ist deshalb eher schmuddelgrau.

Sehen alle Schneeflocken gleich aus?
Nein, im Gegenteil: Keine Flocke gleicht der anderen. Denn oft liegt einem Eiskristall ein Staubkorn oder einen kleinen gefrorenen Wassertropfen als Keim zugrunde, an den sich in den Wolken der Wasserdampf anhängt. Nach und nach entstehen daraus Formen wie Prismen, Plättchen, Säulen, Nadeln oder Sterne. In der Regel haben Schneekristalle die Form eines Hexagon, sind also sechseckig und werden daher auch Dendrit genannt. Das passiert, weil sich die Wassermoleküle in bestimmten Winkeln aneinander lagern. Und da es unzählige Möglichkeiten gibt, wie die Moleküle zusammenfinden können, geht man davon aus, dass jedes Kristall einzigartig ist. Mehrere Kristalle zusammen bilden dann eine Schneeflocke. Bei denen entscheidet die Temperatur, welche Form sie haben: Je kälter es ist, desto einfacher wird die Gestalt der Flocke, sternförmige brauchen dagegen etwas mehr Wärme. 

Wie groß können Schneeflocken werden?
In extremen Fällen werden Schneeflocken bis zu 20 Zentimeter groß. Laut den Meterologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) nennt man so etwas „Pfannkuchenschnee“. Üblicherweise haben Schneeflocken aber einen Durchmesser von einigen Millimetern. Laut dem Guinnessbuch der Rekorde fiel die größte Flocke der Welt am 28. Januar 1887 in Fort Keough, Montana, USA, vom Himmel. Ihr Durchmesser betrug stolze 38 Zentimeter.

Wie schnell fällt eine Schneeflocke?
Die Fallgeschwindigkeit hängt von der Form und Größe der Kristalle ab. Typische Werte liegen zwischen 0,2 bis 2 Metern pro Sekunde, wie das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) angibt. Die „Flitzer“ unter den Flocken rieseln etwa so schnell vom Himmel, wie ein gemächlicher Jogger läuft.

Gibt es roten Schnee?
Wie bereits erwähnt, wird Licht, wenn es auf Schnee trifft, an den vielen Oberflächen der Kristalle in alle Richtungen reflektiert und wirkt deshalb weiss. Allerdings kann Schnee auch eine andere Farbe haben, nämlich rot. „Blutschnee“ nennt man dieses Phänomen, dass man in den Hochgebirgen und Polargebieten während der Sommermonate beobachten kann. Doch woher kommt diese Rotfärbung? Dafür sind Schneealgen verantwortlich, die sich massenweise vor allem in den alpinen und polaren Regionen der Erde entwickeln. Die mikroskopischen einzelligen Süsswasseralgen, die der Gattung der Chlamydomonas angehören, schützen sich mit der roten Sekundärpigmentierung vor UV- und Lichtstrahlung, da sie sonst verbrennen würden. Manchmal ist aber auch das Niedergehen rötlichen Staubes aus Wüstengebieten ein Grund für die Färbung. Neben weißem und rotem Schnee gibt es auch noch grünen und schwarzen Schnee, für dessen Färbung ebenfalls Algen verantwortlich sind.



Kann man Schnee fallen hören?
Was das menschliche Gehör betrifft, kann man diese Frage mit einem klaren nein beantworten. Wenn aber eine Schneeflocke aufs Wasser fällt, dann resultiert daraus ein hoher schriller Ton, der für uns in einer nicht hörbaren Tonfrequenz liegt. Allerdings empfinden wir gleich laute Töne in einer Umgebung mit Schnee weniger laut, als in einer sommerlichen Umgebung. 

Warum knirscht Schnee unter den Schuhen? 
Das liegt daran, dass die Schneekristalle durch das Gewicht eines Menschen oder Tieres brechen. Je kälter der Schnee ist, desto lauter knirscht er, da bei niedrigen Temperaturen die Schneekristalle besonders fest sind.

Wieviele Arten von Schnee gibt es?
Dass die Inuit angeblich 500 Wörter für die verschiedenen Arten von Schnee benutzen, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Richtig ist allerdings, das gemeinhin zwischen rund 15 bis 17 Schneearten unterschieden wird. Die bekannteste Schneeart ist dabei wohl der Neuschnee, der jünger als 24 Stunden und in seiner Kristallform noch erkennbar ist. Hingegen hat der Altschnee seine ursprüngliche Form bereits verloren, der Firnspiegel ist die oberflächliche dünne Eisschicht auf Schnee und Bruchharsch nennt man durchweichten und wieder gefrorenen Schnee - um hier nur einige Bezeichnungen zu nennen.

Kann man im Schnee verdursten?
Ja! Zwar klingt es irgendwie absurd, inmitten von Schnee zu verdursten, aber leider sind durchaus Beispiele von Bergsteigern bekannt, denen genau das passiert ist. Denn wer keine Hilfsmittel bei sich hat, um den Schnee zu schmelzen, kann mit Schnee essen allein nicht genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Obwohl Schnee zwar aus gefrorenem Wasser besteht, hat er eine viel geringere Dichte als flüssiges H2O. Und das bedeutet, dass man, je nach Schneeart, mindestens zehn Liter Schnee zu sich nehmen müsste, um einen Liter Wasser zu trinken!            Boris Mönnich

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