19. April 2025 / Boris Mönnich für Stuttgart

Ostern

Frohe Ostern, fröhliches Eiersuchen, Brauchtum

Von Hasen und Eiern …

Ostern hat für viele Menschen als Familienfest einen ähnlichen gesellschaftlichen Stellenwert wie Weihnachten. Auch diejenigen, die nicht gläubig sind oder eher einen lockeren Bezug zum Christentum  pflegen, freuen sich jedes Jahr auf die bunten Eier und Schokohasen. Doch woher kommen diese Bräuche eigentlich? Wir haben einmal nachgeforscht und einige interessante Fakten rund um Ostern gesammelt.

Woher kommt der Begriff Ostern?

Zu diese Frage gibt es unterschiedliche Erklärungsansätze. Einerseits könnte die germanische Frühjahrs- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara bei der Namensgebung Patin gestanden haben. Andere Quellen stellen einen Bezug zur Himmelsrichtung Osten her, dem Ursprung der Morgenröte. Diese wiederum soll ebenfalls mit dem Osterfest in Verbindung stehen, da sie unteranderem die Auferstehung Christi symbolisiert. Ein weiterer Ursprung des Wortes Ostern könnte der mittelhochdeutsche Begriff „Urständ“ sein, was so viel wie „Auferstehung“ bedeutet.

Was hat der Hase mit Ostern zu tun?

Der Osterhase selbst ist als Symbol noch sehr jung. Eine seiner ersten Darstellungen stammt aus dem Jahr 1789 und wurde in einem Schweizer Kinderbuch beschrieben. Dort sieht man den Osterhasen zusammen mit einigen Kindern, die Eier suchen. Sowohl der Hase, als auch das Ei sind Fruchtbarkeitssymbole. Früher, als man noch an Göttinnen und Götter glaubte, war der Hase der Bote der germanischen Frühlingsgöttin Ostara. Sah man den Hasen über Felder und Wiesen hoppeln, war das ein Zeichen für die Lebenskraft der Natur und ein Zeichen für den jährlichen Neubeginn und das Wiedererwachen nach dem tiefen Winterschlaf.

Bringt der Osterhase überall die Eier?

In manchen Gegenden Deutschlands bringt diese der Fuchs, in der Rhön macht das der Storch und in einigen Teilen der Schweiz ist sogar der Kuckuck dafür verantwortlich. In Teilen  Tschechiens macht das der Hahn und in einigen anderen Ländern hatte früher sogar das Christkind, die Aufgabe, die Eier zu bringen. In Australien sorgen dagegen hasenähnliche Beuteltiere, die Bilbys, für deren Verteilung. Weil Hasen und Kaninchen in Down Under als Plage gelten wurden die kleinen einheimischen Tiere als Eierlieferant auserkoren. Der Beutel zum Tragen der Eier kommt dabei gerade recht. Statt Schokohasen werden in Australien deshalb auch konsequenterweise Schokobilbys verspeist. 

Warum hat Ostern kein festes Datum?

Für diesen Umstand spielt das heidnische Kriterium des Vollmondes im Frühjahr eine wichtige Rolle. Das Osterfest findet jeweils am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühjahr statt. Da der Frühlingsbeginn stets auf den 21. März festgelegt ist, fällt der Ostersonntag deshalb in der Regel in den Zeitraum zwischen diesem Tag und dem 25. April. Die weiteren flexiblen Feiertage des Kirchenjahres orientieren sich dann wiederum am Datum des Osterfestes. 

Warum werden zu Ostern die Eier gefärbt?

Der Ursprung dieses Brauchs reicht bis ins 13. Jahrhunderts zurück, ist allerdings nicht vollständig belegt. Es gibt aber zwei Theorien: Mit großer Wahrscheinlichkeit liegt der Grund in der Fastenzeit, die vom Aschermittwoch bis zum Karsamstag andauert. Früher nahmen die Menschen das Fasten sehr ernst und verzichteten auf Fleisch, Wein und Eier. Und damit man letztere länger aufbewahren konnte, ohne das sie verdarben, wurden sie gekocht. Man nimmt an, dass die Hausfrauen die Eier zu jener Zeit färbten, um sie von den rohen Eiern unterscheiden zu können. Damals wurden natürliche Färbemittel wie Rote Beete verwendet. Nach dem Ende der Fastenzeit wurden die gefärbten Eier dann verspeist. Einer anderen These zufolge färbten Christen die an Ostern geweihten Eier bunt ein, um sie von den ungeweihten unterscheiden zu können. Die rote Farbe der Eier sollte dabei explizit an das Blut Christi erinnern. Geweihte Eier waren damals ein beliebtes Geschenk an Verwandte und Bekannte.

Wieso werden die Eier versteckt?

Die bekannteste Theorie zu dieser Frage ist wohl die, welche besagt, dass sich die Menschen im 16. Jahrhundert zu Ehren der Göttin Ostara Eier schenkten. Allerdings sah die Kirche diesen Brauch als Gotteslästerung an und verbot ihn. Das Volk wollte aber dennoch nicht darauf verzichten und so schenkten sich die Menschen heimlich Eier. Allerdings wurden diese dann nicht mehr überreicht, sondern versteckt.

Das teuerste Osterei aller Zeiten.

Der russische Zar Alexander III. schenkte im Jahr 1885 seiner Frau Maria Feodorowna ein ganz besonderes Osterei: Dieses wurde vom russischen Goldschmied Carl Peter Fabergé gefertigt und bestand aus purem Gold. Im Inneren brütete eine Goldhenne mit Augen aus Rubinen. Das Kunstwerk kostete den Zaren damals umgerechnet etwa 500.000 Euro.                          

Boris Mönnich      

Bildnachweis Stuttgart Inside Archiv                                 

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