5. Oktober 2024 / Boris Mönnich für Stuttgart

Lachen für ein gesundes Leben Teil 1

Dass Lachen eine positive Auswirkung auf unser Leben und sogar heilende Wirkung haben kann, ist schon lange kein Geheimnis mehr.

Lachen für ein gesundes Leben

Dass Lachen eine positive Auswirkung auf unser Leben und sogar heilende Wirkung haben kann, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Doch leider nutzen die meisten Menschen diese natürliche Medizin viel zu wenig. Hier verraten wir, , welche Vorteile das Lachen und der Humor auf unser Leben haben können. 

Das Sprichwort „Lachen ist die beste Medizin“ kommt nicht von ungefähr. Was der Volksmund schon lange behauptet, beweisen aktuell auch immer mehr wissenschaftliche Studien. In der Lachforschung, der sogenannten Gelotologie, werden seit dem Ende der 1960er Jahre die Auswirkungen des Lachens auf die körperliche und psychische Gesundheit des Menschen untersucht. In zahlreichen Studien brachten seit dem  Wissenschaftler unterschiedliche Testpersonen zum Lachen und untersuchten die Blutwerte davor, währenddessen und danach. Dabei wurden einige erstaunliche Reaktionen des Immunsystems festgestellt. Es konnte unter anderem nachgewiesen werden, dass Lachen die Menschen so positiv beeinflusst, dass sie mit einer vermehrten Produktion ihrer Abwehrkräfte reagieren. Einige Forscher sehen im Lachen auch eine Funktion für das allgemeine soziale Miteinander, die sich bei unseren Vorfahren als sozialisierendes Element entwickelt hat. So lachen Babys und Kinder im Schnitt 400 Mal am Tag, meist grundlos. Erwachsene lassen sich dagegen nur zu etwa 15 bis 20 Lachern pro Tag hinreisen.

Lachen fördert die Gesundheit

Der Begriff Gelotologie stammt übrigens aus dem Griechischen, wobei „Gelos“ soviel wie „Gelächter“ bedeutet. Aktuell beschäftigen sich weltweit über 250 Gelotologen in wissenschaftlich fundierten Studien mit den Auswirkungen des Lachens auf den Gesundheitszustand des Menschen. Laut Dr. William Fry, seines Zeichens Neurologe an der Stanford Universität in Kalifornien, steigert das Lachen den Gasaustausch in der Lunge um das Drei- bis Vierfache gegenüber dem Ruhezustand. Fry, der oft als der "Vater der Gelotologie" bezeichnet wird, konnte beweisen, dass Lachen zu einer gesunden Stimulation und tiefen Entspannung führt. Ausserdem fand der Neurologe heraus, dass eine Minute lachen eine ähnliche Wirkung besitzt wie zehn Minuten rudern oder 15 Minuten joggen. Fry konnte auch beweisen, dass beim Lachen Glückshormone, die sogenannten Endorphine, ausgeschüttet werden, welche die Risiken von Erkrankungen der Atemwege verringern können. Zudem ist Lachen ein hervorragender Stresskiller und soll sogar gegen Verstopfung, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit helfen. Studien der Gelotologie ergaben zudem, dass Schmerzpatienten eine deutliche Erleichterung erfahren, die mehrere Stunden anhalten kann, wenn sie nur ein paar Minuten lang lachen. Daher beschäftigen sich immer mehr Psychologen und Mediziner mit der therapeutischen Anwendung von Humor und Lachen in Kliniken während einer Therapie. Einer von ihnen, und der wohl bekannteste, ist der amerikanische Arzt Dr. Hunter „Patch“ Adams. Seiner Meinung nach ist für eine erfolgreiche medizinische Behandlung mehr Humor nötig, weshalb er seinen Patienten Lachen sogar kostenfrei verschrieb. Daraus entwickelte sich 1985 die Bewegung der Klinik-Clowns, die seit Jahren auch in Europa schwerkranke Patienten jeden Alters am Krankenbett besuchen, um sie mit Lachen aufzumuntern und abzulenken. Aber auch wenn Lachen gut für die Gesundheit ist, stimmt es leider nicht, dass man dadurch mehr Kalorien verbrennt, als zum Beispiel beim Laufen. Zwar erhöht Lachen die Herzfrequenz und den Energieverbrauch um zehn bis 20 Prozent, trotzdem werden dadurch leider nur zwischen zehn und 40 Kalorien verbrannt, wenn man es ganze 15 Minuten tut. Somit müsste man also drei Stunden lang heftig lachen, um eine ganze Packung Chips zu verbrennen. 

Auswirkungen des Lachens auf den Körper 

Wenn wir lachen, werden rund 300 Muskeln vom Kopf bis zum Bauch angespannt, allein 17 davon im Gesicht. Doch richtiges Lachen will gelernt sein und stellt ähnlich hohe Anforderungen an den Menschen, wie Leistungssport. Das hat wohl jeder von uns schon mal zu spüren bekommen, zum Beispiel morgens durch den Muskelkater in der Bauchregion, verursacht durch einen lustigen Abend, an dem viel und ausgiebig gelacht wurde. Beim Lachen erhöht sich die schnellere Atmung und das Zwerchfell spannt sich an, wodurch sich die Lungenflügel ausdehnen. Wenn wir dann lauthals loslachen, pressen wir den Atem stoßartig mit bis zu 100 Stundenkilometern aus der Lunge heraus. Beim Lachen nimmt die Lunge viel Luft auf und der Sauerstoff gelangt so in die roten Blutkörperchen. Da das Herz dadurch schneller schlägt und das sauerstoffreiche Blut somit schneller durch den Körper gepumpt wird, befindet sich unser Organismus für ein kurze Zeit in einem sehr aktiven Zustand. Der Stoffwechsel wird angeregt und nach dem Lachanfall entspannt sich der Körper wieder. Die Arterien weiten sich, der Blutdruck sinkt wieder und es folgt eine wohltuende Entspannung. Aus diesem Grund wird lachen auch medizinisch eingesetzt, indem Herzinfarktpatienten unter ärztlicher Aufsicht lachen. Dadurch wird der Blutdruck verringert und somit sinkt die Gefahr eines erneuten Infarktes. Doch auch gegen solche banalen Dinge wie die Frühjahrsmüdigkeit ist Lachen ein wirksames Mittel, fanden Forscher heraus. Ihren Studien nach soll eine Minute lachen ebenso erfrischend wirken, wie ein 45 minütiges Entspannungstraining.  

Ist Lachen wirklich ansteckend?

Doch auch für gesunde Menschen lohnt es sich, häufiger mal zu lachen, denn es lässt einen sympathischer und offener auf seine Mitmenschen wirken. Daher ist es heute kaum mehr vorstellbar, dass es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gesellschaftlich verpönt war, zu lachen. Und besonders beim weiblichen Geschlecht galt damals dieses „sich-gehen-lassen“ als moralisch verwerflich. Zum Glück ist das heutzutage anders - da gilt Lachen sogar als ansteckend. Denn egal, ob man einen Menschen auf einem Foto lachen sieht, oder man jemanden hört, der es lauthals tut, möchte man es am liebsten auch tun. Selbst dann, wenn man den Grund gar nicht kennt. Doch warum hat Lachen eigentlich so eine ansteckende Wirkung auf uns? Britische Forscher haben das untersucht und konnten beweisen, dass allein das Geräusch ausreicht, um die Gesichtsmuskeln automatisch auf das Mitlachen vorzubereiten. Denn für die Bewegungsabläufe des Körpers ist ein bestimmtes Areal der Hirnrinde, der so genannte prämotorische Cortex, zuständig, welcher auch das menschliche Lachen steuert. Diese Bewegungsregion in der Hirnrinde wird auch aktiviert, wenn wir jemanden lachen hören. Das Gehirn sendet dann eine Antwort auf den gehörten Reiz, indem es die positiven Emotionen, die dieser auslöst, widerspiegelt. Und das äußert der Körper bewegungstechnisch gesehen mit Lachen. Man könnte also sagen, unser Gehirn sendet bestimmte Signale an den Körper aus, die zum Mitlachen auffordern und die man nur äußerst schwer unterdrücken kann. Doch genau dieser Zwang zum Mitlachen ist es, der für uns Menschen positive, aber durchaus auch negative Momente bereit hält. Denn wird man zum Lachen animiert, kann das durchaus schöne, glückliche und herzerfrischende Gefühle in uns auslösen. Allerdings passiert das leider auch immer wieder in Situationen, in denen ein Lachen gerade überhaupt nicht angebracht oder erwünscht ist. 

Freut euch auf morgen, da geht's weiter mit dem Lachen .....

Bildnachweis Stuttgart Inside

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