9. Juni 2024 / Boris Mönnich für Stuttgart

Kulturobjekt Sneaker - von Boris Mönnich Teil 2

Kultobjekt Sneaker Wir alle lieben sie, wir alle tragen sie! Die Rede ist natürlich von Sneakern. Im Lauf der Jahrzehnte haben die trendigen Treter

(Bildnachweis CanduMedia,  pixabay)

Teil 2 - Kulturobjekt Sneaker

Die ikonischsten Sneaker der letzten Jahre

Doch nicht nur Chucks sind heutzutage absolute Mode-Ikonen, nein, auch viele andere Modelle diverser Labels genießen mittlerweile absoluten Kult-Status - zum Beispiel die Air Jordans. Damals, im Jahr 1984, designte Nike die Schuhe für Basketballlegende Michael Jordan. Diese waren schwarz-rot und verstießen somit gegen die Farbbestimmungen innerhalb der NBA. Jordan trug sie trotzdem, musste Strafe zahlen und machte die Sneaker so zum Kassenschlager. Bis heute existieren etwa 30 verschiedene Designs. Doch Jordans sind mehr als nur Schuhe – sie machten die schwarze Subkultur in den USA zum Mainstream. Endgültig zum Statussymbol wurden Sneaker dann durch das Aufblühen der Hip-Hop Kultur - von welcher auch die Marke Adidas profitierte. Denn 1986 verhalfen die Rapper von Run DMC mit ihrem Song „My Adidas“ dem Modell Superstar zu Weltruhm. Die Single brachte dem Hip-Hop-Trio einen Deal mit dem deutschen Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach ein, der sich auf 1,6 Millionen Dollar belaufen haben soll. Bis heute hat der Adidas Superstar mit Sicherheit eine der ikonischsten Silhouetten im Sneaker-Universum und feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag.

Sneaker als begehrtes Sammlerobjekt

Aber auch heute noch haben Musiker einen großen Einfluss auf den Sneaker Hype. DJ Khaled, Jay-Z oder Eminem werden nicht nur für das Tragen der Schuhe bezahlt, sondern designen sie auch selbst. Ebenso wie der US-amerikanische Rapper, Sänger und Musikproduzent Kanye West. Dieser veröffentlichte im Jahr 2015 in einer Kollaboration mit Adidas den Yeezy Boost 750. Zuvor hatte West schon einige Yeezy-Modelle beim Label Nike herausgebracht, diese Zusammenarbeit ging aber wegen künstlerischen Differenzen 2014 in die Brüche. Die Yeezys von Adidas leiteten dann ein neues Hoch in der Sneakerszene ein. Sie waren bei jedem neuen Release innerhalb ein paar Stunden ausverkauft und sind bis heute sehr teuer auf dem Zweitmarkt zu erwerben. Adidas stellte damals nur 9000 Paar der Yeezy Boost 750 her, welche für 350 Dollar pro Stück verkauft wurden. Dadurch konnte das Angebot natürlich bei weitem nicht mit der Nachfrage mithalten, was den Hype noch mehr verstärkte. Um ein Paar dieser begehrten Schuhe zu bekommen, zelteten die meist jungen Fans vor ausgewählten Sneakerstores - oft tagelang! An viele Modelle der Yeezys kam man auch nur durch sogenannte Online- oder Instore-Raffles. Übersetzt heißt das so viel wie Verlosung. In der Regel wird bei so einem Raffle für einen Sneaker-Release aber nur das Kaufrecht und nicht der Schuh selbst verlost. Das bedeutet, man muss für den Schuh trotzdem den vollen Preis zahlen, bekommt ihn aber auf jeden Fall. Viele der Sneaker-Fans, die in der Szene als Sneakerheads betitelt werden und so an eines der begehrten Modelle kommen, tragen die Schuhe aber nicht zwangsläufig selber, sondern verkaufen sie im Internet zu horrenden Preisen weiter - genannt wird das Ganze dann Resell. Es gibt aber natürlich auch solche Fans, die die begehrten Schuhe sammeln.

Die teuersten und hippsten Sneaker der Welt

Der Rekordpreis für ein Paar Sneaker liegt übrigens bei 11,49 Millionen Euro für das knöchelhohe Model der Nike Air Yeezy 2 Red October. Die Farbgebung der Schuhe, in diesem Fall ein grelles Rot, kann entscheidend sein, ob ein Modell hipp ist oder als einfache Massenware gilt. Apropos Farbe: Egal, welches Label, die hippsten und beliebtesten Sneaker sind seit Jahren weiß - wie die Stan Smith von Adidas oder die Air Force One von Nike. Dieser cleane Look passt einfach zu allem, was Männer und Frauen so im Kleiderschrank haben. Bereits im Jahr 1985 trug Joschka Fischer weiße Nike-Sneaker und sorgte damit für einen Tabubruch, als er sich mit diesen Schuhen im Landtag als erster hessischer Umweltminister der Grünen vereidigen ließ. Wie sich die Zeiten doch ändern - heutzutage hätte damit wohl niemand mehr ein Problem.              

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