19. Oktober 2024 / Boris Mönnich für Stuttgart

Herbstzeit - Kürbiszeit Teil 1

Jedes Jahr im Herbst wird der Kürbis wieder zum kulinarischen Knaller.

Herbstzeit - Kürbiszeit

Jedes Jahr im Herbst wird der Kürbis wieder zum kulinarischen Knaller. Dann gibt es Hokkaido, Ambercup, Spaghettikürbis und Co. in saftigen Farben in den Supermärkten, Bio-Läden und auf den Wochenmärkten. Neben ihrer Schmackhaftigkeit besitzen Kürbisse aber auch noch viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. 

Seit Jahrtausenden gehört der Kürbis zum Speiseplan der Mittel- und Südamerikaner. Die ältesten versteinerten Kürbissamen und Schalenreste wurden in Mexico gefunden und werden auf 10.000 bis 12.000 Jahre vor Christus datiert. Aber auch schon die Ägypter, Griechen und Römer dieser Zeit, sowie viele Völker aus dem asiatischen Raum, kannten und schätzten den Kürbis. Als Christoph Kolumbus im Jahr 1492 in Kuba landete, entdeckte er Früchte, die den in Europa, Afrika und Asien verbreiteten Gewächsen sehr ähnelten. Daher benannte man sie nach dem in Europa bekannten Flaschenkürbis “Cucurbita”. Aus dem lateinischen Wort “Cucurbita” entstand nach einiger Zeit im althochdeutschen Sprachgebrauch der Begriff “Kurbitz”, der sich dann zu dem heute gebräuchlichen Wort “Kürbis” weiterentwickelte. Und auch im 21 Jahrhundert ist der Kürbis mit seinem saftigen Fleisch und seinem nussigen Aroma immer noch sehr beliebt und aus der europäischen Küche nicht mehr wegzudenken. 

Obst oder Gemüse? 

Lange Zeit wurde unter Wissenschaftlern und Botanikern diskutiert, ob der Kürbis nun eine Obst- oder Gemüsesorte ist. Heute weiss man, dass der Kürbis zum sogenannten Fruchtgemüse gehört und eine Beere ist. Laut Definition sind Beeren Früchte, deren Kerne frei im Fruchtfleisch liegen. Dies trifft auch auf den Kürbis zu. Für den Botaniker macht es daher keinen Unterschied, dass die Frucht etwas größer ausfällt, als es allgemein hin von einer Beere erwartet wird. Seiner harten Außenschicht verdankt der Kürbis die Bezeichnung "Panzerbeere“, von den meisten Menschen wird er aber immer noch dem Gemüse zugeordnet.

Vom Zwerg zum Giganten

Ein Kürbis kann die Größe einer Münze, aber auch so große wie ein Treckerreifen werden. Der bisher größte Kürbis brachte im Jahr 2017 stolze 1071,8 Kilogramm auf die Waage und wuchs in Seattle im US-Bundesstaat Washington. Auch die Farben und Musterungen der verschiedenen Kürbissorten sind äußerst mannigfaltig und reichen von orange über gelb bis hin zu grün und sogar schwarz. Kürbisse besitzen meist eine runde oder ovale Form. Allerdings weist zum Beispiel die „Bischhofsmütze“ unförmige Auswüchse auf.

Gesundes Multitalent

Mit dem Kürbis ist es fast so ähnlich, wie mit Spargel, Erdbeeren oder Pilzen: Was es nicht das ganze Jahr über frisch im Handel gibt, wird in der jeweiligen Saison fast automatisch zum absoluten Kassenschlager. Und deshalb ist jetzt im Herbst der Kürbis in all seinen Varianten wieder das Lieblingsprodukt Nummer 1. Kein Wunder, denn neben seinen allgemein bekannten positiven Eigenschaften besitzt der Kürbis gleichzeitig viele wertvolle Inhaltstoffe. Er kann als geniales Multitalent bezeichnet werden, und sein gesundheitlicher Aspekt verdient große Beachtung. Darüberhinaus enthält der Kürbis wenig Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate und ist dadurch wie andere Fruchtgemüse sehr kalorienarm. Mit nur 25 Kalorien pro 100 Gramm gehören Kürbisse zu den Top-Lebensmitteln für alle, die auf ihre Figur achten wollen oder müssen. Noch dazu ist der Kürbis gesund und ein wichtiger Lieferant für Vitamine, Mineralstoffe und sättigende Ballaststoffe. Das enthaltene Eiweiß ist sehr hochwertig und fördert die Insulinbildung. Gegartes Kürbisfleisch ist leicht verdaulich, ballaststoffreich und auch sehr gut als Reduktionskost geeignet. Das im Kürbis enthaltene Citrullin fördert die Ausscheidung von Stoffwechselabbauprodukten und die Entgiftung des Körpers. Auffallend ist der hohe Gehalt an Kalium, Kalzium und Zink sowie der geringe Natriumgehalt, der den Kürbis zu einer salzarmen Diätspeise macht, besonders bei der Behandlung von Bluthochdruck, Blasen- und Nierenleiden. Im Jahr 2005 wurde der Gartenkürbis übrigens von der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres ernannt. Denn im Zusammenhang mit Blasen- und Harnerkrankungen wurde der gesundheitliche Nutzen des Kürbisfleisches, des Kürbisöls und der Kürbissamen nachgewiesen.

Neugierde geweckt? Teil 2 morgen

Bildnachweis Alten

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