24. August 2024 / Boris Mönnich für Stuttgart

Die Kunst der richtigen Erholung

Die Kunst der richtigen Erholung, Boris Mönnich

Die Kunst der richtigen Erholung

Im Normalfall ist es so, dass sich unser Organismus nach einer körperlichen oder geistigen Anstrengung fast von selbst erholt. Dafür müssen wir ihm nur ausreichend Gelegenheit geben. Aber was heißt eigentlich „nur“, und wie viel ist überhaupt „ausreichend“? Wir verraten Ihnen, wie Sie sich richtig erholen und welche Dinge Sie beachten müssen, damit sich Ihr Köper quasi von selbst wieder regeneriert.

Leider gilt Stress heutzutage als angesagt! Denn wer viel arbeitet, hat viel zu tun, gilt somit als ein wichtiger Leistungsträger in unserer Gesellschaft und wird deshalb bei Familie, Freunden und Kollegen höher angesehen. Wie bei so vielen anderen Dingen gibt es auch beim Stress unterschiedliche Arten. Laut Dr. Hans Seyle, der als „Vater der Stressforschung“ gilt, unterscheidet die Medizin zwischen dem positiven Eustress und dem negativen Distress. Letzterer ist es, der heutzutage überwiegt und viele von uns krank macht. Dagegen hilft meist nur ein paar Gänge herunterzuschalten und sich ausreichend zu erholen. Doch der Weg zur Erholung sieht für jeden Menschen sehr unterschiedlich aus. So ist Erholung für den einen Sport oder Bewegung an der frischen Luft, für den anderen ist Ruhe, Lesen oder einfach Nichtstun das beste Mittel, um wieder zu Kräften zu kommen. Wieder andere dagegen finden ihren erholsamen Ausgleich in einem kreativen Hobby. Aber egal, wie unterschiedlich die Wege der Erholung sind, das Ziel ist immer das selbe: Nämlich die Rückgewinnung unserer verbrauchten Kräfte. Denn ohne ausreichende Erholung können wir unsere verbrauchten Kräfte nicht wieder mobilisieren, und unsere volle Leistung nicht auszuschöpfen, wenn es drauf ankommt - sowohl im Privatleben, als auch im Beruf. Und nicht nur das: Langfristig kann mangelnde Erholung sogar eine ernste Gefahr für die Gesundheit und die berufliche Tätigkeit werden. Vor allem, seit wir durch die elektronischen Medien quasi immer und überall erreichbar sind, und nie zu 100 Prozent abschalten können, haben die psychischen Erkrankungen deutlich zugenommen.

Die Definition von Erholung

Unter dem Begriff Erholung wird, wie bereis erwähnt, die Rückgewinnung verbrauchter Kräfte bzw. die Wiederherstellung unserer Leistungsfähigkeit verstanden. Auf welchem Weg diese Leistungsfähigkeit wiederhergestellt wird, ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Eines ist dagegen sicher: Jegliche Art von Arbeit beansprucht sowohl körperliche als auch psychische Ressourcen. Jede Arbeit führt bei einer längeren Ausführung zur Erschöpfung. Besteht ausreichend Zeit, die leeren Speicher zu füllen, wird der Ausgangszustand wieder hergestellt und es kann von vorne losgehen. Höhere Arbeitsanforderungen, längere Arbeitszeiten sowie Kommunikationsdruck und eine Freizeit voller Termine und Verpflichtungen wirken nachteilig auf die Erholungszeiten. Wer sich dagegen unerholt in einen neuen Arbeitstag stürzt, bewältigt diesen nur mit doppeltem Energieaufwand. Die geforderte Arbeit kann nur mittels erhöhter Anstrengung erbracht werden. Wer diesen Kreislauf über längere Zeit nicht durchbricht, erlebt eine Beeinträchtigung von Gesundheit und Wohlbefinden. Diese beiden Attribute sind wichtige Voraussetzungen für unsere Leistungsfähigkeit. Laut aktuellen Studien im Bereich der Stressforschung sind erholte Menschen zufriedener mit ihrem Leben. Sie erfüllen ihre Aufgaben besser, zeigen mehr Eigeninitiative und Kreativität und nehmen Herausforderungen als weniger anstrengend wahr. Diese Effekte zeigen sich sowohl kurz- als auch langfristig. Denn wer morgens erholt ist, zeigt tagsüber eine bessere Leistung und wer sich am Wochenende gut erholt hat, ist in der nachfolgenden Woche besser in Form.

 

Stressfaktor Urlaub

Doch wie gelingt es einem, sich richtig zu erholen? Stress abzubauen, in dem man im Urlaub oder in der Freizeit einfach nur faul rumliegt, klappt meistens nicht. Laut des Zentrums für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln hat man nach einem erholsamen, aber aktiven Urlaub bis zu zehn Wochen lang nachweisbar weniger Stresshormone im Körper und ist somit stressresistenter. Ebenso wird das Immunsystem gestärkt und ist widerstandsfähiger gegen Bakterien und Viren im Alltag. Doch was ist eigentlich ein erholsamer Urlaub? Aktiv, aber unspektakulär sollte die freie Zeit verbracht werden. Verbringt man seine Ferien beispielsweise in der Nähe der Heimat, dann hat man gute Chancen, sich zu entspannen, weil lange Flugreisen und die Umstellung auf eine andere Klimazone entfallen. Auch muss sich der Körper bei einem heimischen Urlaub nicht auf fremdes Essen einstellen. Denn wenn es bei einer Fernreise zu Darmproblemen und Durchfallerkrankungen kommt, erfährt der Körper dadurch beträchtlichen Stress, was wiederum den herbeigesehnten Erholungseffekt verhindert. Doch wie lange braucht der Köper eigentlich bis er sich richtig erholt hat? Man ging bisher davon aus, dass der Mensch drei Wochen dafür benötigt: Eine Woche für den Stressabbau und weitere 14 Tage für die Regeneration. Doch ob dem wirklich so ist, darüber sind sich Urlaubsforscher bis heute noch nicht zu 100 Prozent einig. 

Weiter gespannt, denn morgen gehts weiter.....

Bildnachweis Stuttgart Inside

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