25. Juni 2025 / Aus den Stadtteilen

10.000 Stuttgarter Grundschulkinder gehen jetzt ihren Schulweg allein – und sicher

Damit Kinder gerne in die Schule gehen, müssen sie dort sicher ankommen.

Stadtweite Aktion „Sicher zu Fuß zur Schule“ stärkt Selbstständigkeit, Sicherheit und Umweltbewusstsein

Ein großer Schritt für kleine Füße: Rund 10.000 Grundschulkinder in Stuttgart gehen ihren täglichen Schulweg jetzt selbstständig zu Fuß – und lassen Elterntaxis stehen. Möglich macht das die Aktion „Sicher zu Fuß zur Schule“, bei der Stadt, Polizei, Schulamt und Förderverein seit 2016 gemeinsam an einem Ziel arbeiten: mehr Selbstständigkeit und Sicherheit für die Jüngsten im Straßenverkehr.

„Beeindruckende Zahl“: 9.658 Kinder machen mit

Bei der Abschlussveranstaltung am Dienstag, 24. Juni, in der Wilhelma zogen die Organisatoren Bilanz: 9.658 Kinder aus 435 Klassen an 35 Schulen haben sich in diesem Frühjahr zwei Wochen lang bewusst auf den Weg gemacht – ohne elterliche Begleitfahrten.

„Das ist eine beeindruckende Zahl“, sagte Ordnungsbürgermeister Dr. Clemens Maier. „Die Kinder lernen dabei nicht nur Verkehrsregeln, sondern auch Zeitmanagement und Achtsamkeit – wichtige Kompetenzen fürs Leben.“

Schulwegpläne für alle Schulen – durchschnittlich nur 700 Meter

Für jeden Schulstandort hat die Stadt individuelle Schulwegpläne entwickelt. Im Schnitt beträgt der Schulweg nur 700 Meter – zu kurz, um ins Auto zu steigen. „Jeder Schritt zu Fuß ist ein Schritt Richtung Selbstständigkeit, Gesundheit und mehr Sicherheit vor den Schulen“, so Thomas Schenk, Leiter des Staatlichen Schulamts.

„Elterntaxis“ schaffen eher Gefahren

Die Aktion will auch Bewusstsein schaffen: Viele Bringdienste verursachen gerade vor Schulbeginn unübersichtliche Verkehrssituationen – ein echtes Sicherheitsrisiko. Thomas Schneider von der Stuttgarter Polizei: „Unsere Schulwegtrainings mit den Erstklässlern sind das Herzstück unserer Präventionsarbeit.“ Erst Theorie, dann Praxis – unter Anleitung lernen Kinder, worauf sie im Straßenverkehr achten müssen.

Pixi-Heft, „Gute Fee“ und Gürteltiere

Begleitend zur Aktion erscheint bald ein neues Pixi-Heft der „Guten Fee“, das kindgerecht über sicheres Verhalten im Straßenverkehr informiert. Der Förderverein „Sicheres und Sauberes Stuttgart“ betreibt außerdem ein Netzwerk von Anlaufstellen in allen 23 Stadtbezirken – Orte, an denen Kinder Hilfe finden können, wenn mal etwas schiefläuft: sei es ein leerer Handy-Akku, ein Schramme oder einfach das Bedürfnis nach einer kurzen Pause.

Lernen im Zoo – und Spenden für Gürteltiere

Zum Abschluss der Aktion durften viele Klassen eine Exkursion in die Wilhelma unternehmen – und spendeten dort ihr „Startgeld“: 4.829 Euro gingen als Beitrag an die „Zootiere des Jahres 2025“ – die Gürteltiere. Deren Panzer schützt zwar gut – im Straßenverkehr aber hilft eher Vorsicht als Rüstung. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin: „Unsere Kinder haben keinen Panzer – umso wichtiger, dass sie den Umgang mit Straßenverkehr lernen.“

Erfolgsmodell seit 2016 – mit Zukunft

Die Aktion entstand 2016 aus der Sicherheitspartnerschaft zwischen Stadt, Polizei, Schulamt und Förderverein. In acht Runden – mit Ausnahme der Pandemiepause – haben bislang über 71.000 Kinder teilgenommen. Ein Projekt, das zeigt: Selbstständigkeit kann man lernen – Schritt für Schritt.

Bildnachweis Kraufman / LHS

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