30. Juli 2024 / Aus aller Welt

Zehn Favoriten für «Jugendwort des Jahres» stehen fest

Mit «Gammelfleischparty» ging es los, nun soll der neueste Jugendsprech gekürt werden. In den Top 10 finden sich arabische Ausdrücke und ein alter Bekannter. Manche Vorschläge wurden aussortiert.

Seit 2008 wird das «Jugendwort des Jahres» gekürt. (Archivbild)

Bei der Suche nach dem «Jugendwort des Jahres» kann ab sofort aus zehn Kandidaten ausgewählt werden. Darunter ist auch das «Jugendwort des Jahres» von 2012: «yolo», was für «You only live once» steht. «Eine Rechtfertigung für impulsive oder riskante Entscheidungen», erläutert der Langenscheidt Verlag dazu.

Über die drei Favoriten kann bis Anfang September abgestimmt werden. Bis zum 8. Oktober wird dann noch einmal unter den Finalisten gewählt. Das Siegerwort soll schließlich am 19. Oktober live auf der Frankfurter Buchmesse verkündet werden.

«Talahon», «hell no» und «Pyrotechnik» unter Top 10

Unter den Top 10 sind Begriffe aus dem Arabischen wie «Akh» für Bruder, das als Anrede für einen Freund oder Bekannten benutzt werde (Beispiel: «Was geht morgen, Akh(i)?»). «Talahon» stehe für «Komm her» und werde für Menschen mit stereotypen Merkmalen oder Verhalten genutzt (Beispiel: «Mit meiner Brusttasche fühle ich mich heute wie ein Talahon.»).

Ferner finden sich in der Auswahl der Widerspruch «Hölle nein», eine simple Übersetzung des Englischen «hell no», und «Aura» als oft scherzhaft verwendete Bezeichnung für die persönliche Ausstrahlung oder den Status einer Person. Ähnlich altbekannt wie «yolo» klingt «Digga(h)» als Anrede für einen Kumpel oder Kollegen. 

Wiederum mit ganz aktuellem Fußball-Bezug hat der Verlag «Pyrotechnik» in die Kandidaten-Liste aufgenommen und erklärt dazu: «Dieses Wort wurde im Zusammenhang mit der EM genutzt, wo Pyrotechnik in den Stadien verboten war.» Es sei ein Ausdruck der Unterstützung für den Einsatz von Pyrotechnik bei Sportveranstaltungen. Beispiel: «Pyrotechnik! Ist doch kein Verbrechen. Wir werden dafür kämpfen!»

Einige Begriffe tabu

In das Voting flossen den Angaben nach Begriffe ein, die zum regelmäßigen Sprachgebrauch Jugendlicher und junger Erwachsener im Alter von 11 bis 20 Jahren gehören. Auf Plattformen wie Instagram, Tiktok und Reddit seien Geläufigkeit und Verwendung geprüft worden. «Wurde ein Begriff als verbreitet und oft genutzt eingestuft, und war er außerdem nicht durch eine Kampagne gezielt initiiert und damit kein Fake, blieb er weiter im Rennen.» Ausgeschlossen wurden laut Mitteilung unter anderem Begriffe mit eindeutig beleidigendem, diskriminierendem oder sexistischem Bezug. 

Mit «Gammelfleischparty» fing alles an

Das «Jugendwort des Jahres» gibt es seit 2008. Damals wurde «Gammelfleischparty» als Synonym für eine Ü-30-Party gekürt. Im vergangenen Jahr hatte «goofy» das Rennen gemacht. Es beschreibt eine tollpatschige, alberne Person oder Verhaltensweise.

Oft gab es auch schon Kritik, dass die Gewinnerwörter gar nicht gängig seien unter Jugendlichen. Aufsehen erregte in den vergangenen Jahren «Tagesschau»-Sprecherin Susanne Daubner (63), die für die sozialen Netzwerke Beiträge über die jeweiligen «Jugendwort»-Anwärter machte.


Bildnachweis: © Peter Kneffel/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

62. Landes Presseball in Stuttgart
Veranstaltungen

Zu Gunsten der Pressestiftung Baden-Württemberg

weiterlesen...
Podcast - Vom Comic-König zum Moderator und Synchronsprecher: Heiko Volz
Podcast

Podcast - Vom Comic-König zum Moderator und Synchronsprecher: Heiko Volz

weiterlesen...
Podcast - Wolfgang Seybold: Mein Weg als Unternehmer mit Rohstoffhandel und Edelmetallen! Tenbagger
Podcast

Podcast - Wolfgang Seybold: Mein Weg als Unternehmer mit Rohstoffhandel und Edelmetallen! Tenbagger

weiterlesen...

Neueste Artikel

120 Millionen Euro bleiben weiter im Eurojackpot
Aus aller Welt

17 Ziehungen ohne Hauptgewinn: Wieder ist der Eurojackpot nicht geknackt worden. Die nächste Chance auf den Rekordgewinn gibt es am Freitag.

weiterlesen...
Von der Kanzlei ins Gericht – Quereinsteiger bei der Justiz
Aus aller Welt

Aktenberge, altmodische Technik: Gerichten und Staatsanwaltschaften haftet teils ein altmodischer Ruf an. Und doch stößt der Staatsdienst auf Interesse.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

120 Millionen Euro bleiben weiter im Eurojackpot
Aus aller Welt

17 Ziehungen ohne Hauptgewinn: Wieder ist der Eurojackpot nicht geknackt worden. Die nächste Chance auf den Rekordgewinn gibt es am Freitag.

weiterlesen...
Von der Kanzlei ins Gericht – Quereinsteiger bei der Justiz
Aus aller Welt

Aktenberge, altmodische Technik: Gerichten und Staatsanwaltschaften haftet teils ein altmodischer Ruf an. Und doch stößt der Staatsdienst auf Interesse.

weiterlesen...