15. Januar 2025 / Aus aller Welt

WHO: Offenbar acht Tote durch Marburg-Virus in Tansania

Das gefährliche Marburg-Virus wird immer wieder von Flughunden auf Menschen übertragen - wie wohl nun in Ostafrika. Die Weltgesundheitsorganisation spricht von Risiken für die Region.

Eine elektronenmikroskopische Aufnahme des Marburg-Virus.

  Rund einen Monat nach dem Ende des Marburg-Virus-Ausbruchs im ostafrikanischen Ruanda vermutet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im benachbarten Tansania Infektionen mit dem tödlichen Virus. Neun Menschen hätten sich offenbar infiziert, von denen acht gestorben seien, heißt es in einer Mitteilung.

Der Ursprung des möglichen Ausbruchs sei noch nicht identifiziert. Bei vorherigen Ausbrüchen wurde das Virus oft durch Flughunde übertragen. Die erkrankten Menschen litten der WHO zufolge unter anderem unter hohem Fieber, Durchfall, blutigem Erbrechen, Schwäche und bluteten später aus Körperöffnungen. Es sei damit zu rechnen, dass sich noch weitere Menschen angesteckt haben.

Die WHO schätzt das globale Risiko bisher als gering ein. Derzeit gebe es noch keine internationale Ausbreitung, aber durchaus «potenzielle Risiken». Denn die Erkrankten wurden aus der Region Kagera gemeldet, einem Transitknotenpunkt. Von dort reisten viele Menschen nach Ruanda, Uganda, Burundi und in die Demokratische Republik Kongo. Das Risiko auf nationaler Ebene sei hoch.

Übertragung über Körperflüssigkeiten

Das Marburg-Virus ist nicht leicht übertragbar. Meistens wird es über den Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines erkrankten Patienten übertragen, der bereits Symptome zeigt. Über die Luft wird es nicht übertragen. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 21 Tage. «Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass eine Person, die dem Virus ausgesetzt ist, auf Reisen ist», schreibt die WHO.

Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC gab es seit 1967 keinen Ausbruch der Krankheit mehr in Deutschland. Ein Verdacht im Oktober in Hamburg bestätigte sich nicht. Der Erreger trägt den Namen der deutschen Stadt, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infiziert hatten. 

Die WHO erklärte weiter, sie habe Proben von zwei Patienten in Tansania genommen. Diese würden derzeit untersucht. Kontaktpersonen seien identifiziert worden. 

Bei dem Ausbruch in Ruanda im vergangenen Jahr sind laut WHO 66 Marburg-Fälle aufgetreten. 15 Patienten starben. Im Jahr 2023 gab es auch Ausbrüche in Tansania und Äquatorialguinea.


Bildnachweis: © Bernhard-Nocht-Institut/dpa
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