28. November 2024 / Aus aller Welt

Schlupfwespe ist «Insekt des Jahres» 2025

Sie schützt Bäume vor Schädlingen, hat eine hervorragende Spürnase und kann verblüffend treffsicher bohren. Nun wird die Holzwespen-Schlupfwespe geehrt.

Rhyssa persuasoria erkennt die von Holzwespen befallenen Bäume am Geruch.

Die grazile Holzwespen-Schlupfwespe wird «Insekt des Jahres» 2025 in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die zu den Taillenwespen gehörende Art mit dem Fachnamen Rhyssa persuasoria ist besonders für die Forstwirtschaft nützlich, wie das Kuratorium berichtet. 

 «Der Nachwuchs ernährt sich von Larven der Holzwespen und trägt so dazu dabei, den Bestand dieser für unsere Forstwirtschaft schädlichen Tiere zu kontrollieren», begründet der Kuratoriumsvorsitzende, Prof. Thomas Schmitt, Direktor des Senckenberg Deutschen Entomologischen Instituts im brandenburgischen Müncheberg, die Entscheidung.

Weniger Chemikalien in der Forstwirtschaft

Die Holzwespen-Schlupfwespe wird etwa 35 Millimeter lang, hat rot-schwarze Beine, einen dunklen Körper mit weißen Tupfen - und erstaunliche Fähigkeiten: «Rhyssa persuasoria erkennt die von Holzwespen befallenen Bäume erstaunlicherweise am Geruch», erklärte der Insektenexperte. Sie rieche zwar nicht die Wespenlarve selbst, dafür aber die von ihr mitgebrachten Pilze, mit deren Hilfe das Holz verdaut werden kann. 

Ist die Stelle lokalisiert, bohrt sich das Schlupfwespen-Weibchen mit seinem Hinterleib bis zu 30 Minuten lang zu den Holzwespen-Larven vor, die tief im Holz verborgen sind, und legt auf jede Larve ein Ei. Die Schlupfwespen-Larve frisst die Holzwespen-Larve auf und verringert dadurch die Notwendigkeit für den Einsatz chemischer Mittel.

 «Durch die parasitoide Lebensweise, die zwangsläufig zum Tod des Wirtes führt, spielen sie eine zentrale Rolle im Ökosystem, indem sie auf natürliche Weise zur Regulation von Insektenpopulationen beitragen und somit das ökologische Gleichgewicht erhalten», so die in Frankfurt ansässige Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Das «Insekt des Jahres» wird seit 1999 von Insektenkundlern ausgewählt.


Bildnachweis: © Frank Vassen/Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Neuer Biergarten im Feuerbachertal - Waldgasthof Mähderklinge wieder belebt
Aus den Stadtteilen

Das ehemalige Bauer‘s im Feuerbachertal heißt ab sofort Waldgasthof Mähderklinge und ist unter neuer Leitung

weiterlesen...
Autorenlesung im Kulturbunker Stuttgart West - Thriller !!!
Kultur

Stuttgarter Thriller Autor Nico Mahle liest am 07.05.25 um 19.Uhr aus seinem neuen Werk

weiterlesen...
Open House
Veranstaltungen

Open House Tag der offenen Tür beim TEC Waldau Stuttgart e.V. - Freitag, 9. Mai 2025 von 16.00 – 19.00 Uhr

weiterlesen...

Neueste Artikel

Polizisten fanden Babyöl und Drogen bei Combs
Aus aller Welt

Im Prozess gegen Sean «Diddy» Combs geht es auch um die sexuellen Exzesse - bei der Durchsuchung seines Hauses wurden die Ermittler fündig.

weiterlesen...
700 Wildtiere ziehen wegen Gewalt in Mexiko um
Aus aller Welt

Der Bundesstaat Sinaloa wird von einer Welle der Gewalt erschüttert. Pfleger und Tierärzte trauen sich nicht mehr zur Arbeit. Die Tiere werden zu ihrem eigenen Schutz jetzt verlegt.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Polizisten fanden Babyöl und Drogen bei Combs
Aus aller Welt

Im Prozess gegen Sean «Diddy» Combs geht es auch um die sexuellen Exzesse - bei der Durchsuchung seines Hauses wurden die Ermittler fündig.

weiterlesen...
700 Wildtiere ziehen wegen Gewalt in Mexiko um
Aus aller Welt

Der Bundesstaat Sinaloa wird von einer Welle der Gewalt erschüttert. Pfleger und Tierärzte trauen sich nicht mehr zur Arbeit. Die Tiere werden zu ihrem eigenen Schutz jetzt verlegt.

weiterlesen...