1. Juli 2025 / Aus aller Welt

Noch ein Drittel der Hochschulfächer mit Zugangsbeschränkung

Mehr Auswahl, weniger Hürden: Nur noch 32,5 Prozent der Studiengänge in Deutschland haben Zugangsbeschränkungen. Die Bewerber müssen aber genau auf Ort und Fach schauen.

Die Zahl der Studiengänge ohne Zugangsbeschränkungen steigt in Deutschland weiter an. (Archivbild)

Der Anteil von Studienfächern mit Zugangsbeschränkungen geht in Deutschland weiter zurück. Wer sich zum Wintersemester 2025/2026 an einer Universität oder Hochschule einschreiben will, muss bei rund einem Drittel der Angebote (32,5 Prozent) mit einem Numerus Clausus (NC) oder einem Eignungstest rechnen. Das ergab eine Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Im Vergleichszeitraum 2024/2025 lag die Quote 2,7 Prozentpunkt höher. Vor zehn Jahren lag die Quote bei 42 Prozent. 

«Die meisten Studierenden in Deutschland können mittlerweile das Fach ihrer Wahl auch an ihrer Wunschhochschule studieren», erklärt CHE-Experte Cort-Denis Hachmeister laut Mitteilung. Selbst bei bundesweit zugangsbeschränkten Studienfächern wie Medizin oder Pharmazie verbessere sich das Verhältnis von Bewerberinnen und Bewerbern zu Studienplätzen zugunsten der Studierenden.

Laut CHE liegt das am Rückgang der Erstsemesterzahlen und der Zunahme der Studienangebote. Pro Jahr starten demnach rund 800.000 Studierende ein Grund- oder weiterführendes Studium. Sie können unter mehr als 22.000 Angeboten wählen. 

Spitzenreiter Berlin und Baden-Württemberg

Je nach Region und Stadt gibt es allerdings große Unterschiede: In Berlin und Baden-Württemberg sind im kommenden Wintersemester mit 54,4 und 50,2 Prozent mehr als die Hälfte der Angebote zugangsbeschränkt. Der bisherige Spitzenreiter Hamburg (49,2) hat den Anteil zugangsfreier Angebote deutlich ausgebaut. Die wenigsten Beschränkungen gibt es im Schnitt in Thüringen (18,0), Rheinland-Pfalz (17,7) und Brandenburg (17,4). 

Unterschiedliche Quote je nach Fach

Aber nicht nur der Studienort spielt eine Rolle, sondern auch das Fach und die Art der Hochschule. Bei den Ingenieurswissenschaften stehen mehr als drei Viertel der Angebote den Erstsemestern unabhängig von ihrer Abiturnote offen. Bei den Rechts-., Wirtschafts-, Gesellschafts-, und Sozialwissenschaften haben dagegen knapp 40 Prozent der Studiengänge eine Zugangsbeschränkung. Bachelorstudiengänge zum Auftakt des Studiums haben mit 30,6 Prozent eine niedrigere Quote als Masterstudiengänge (33,8 Prozent).

Grundlage der Analyse sind Angaben der Hochschulen. Sind Studienangebote zulassungsfrei, wird weder eine Höchstzahl von Studienanfängern festgelegt und über die Abiturnote (Numerus Clausus) gesteuert, noch findet ein Eignungstest statt. Wer die Zugangsvoraussetzung wie Abitur oder Bachelorabschluss erfüllt, kann sich direkt einschreiben.

Das CHE ist eine gemeinsame Tochter der Bertelsmann Stiftung und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK).


Bildnachweis: © Rolf Vennenbernd/dpa
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