1. März 2025 / Aus aller Welt

Gewalt an Bahnhöfen steigt - Berlin mit meisten Delikten

Eine neue Statistik beschäftigt sich mit der Zahl der Straftaten an Bahnhöfen. Wie fällt die Bilanz aus?

Die Bundesregierung hat die Zahl der Straftaten an Bahnhöfen ausgewertet. (Symbolfoto)

Am Berliner Hauptbahnhof hat die Polizei 2024 die meisten Gewaltdelikte unter den Bahnhöfen in Deutschland verzeichnet. Es waren 764 Fälle - nach 620 im Jahr zuvor, geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion hervor. Für den Hauptbahnhof in Dortmund weist die Statistik 735, für den Hauptbahnhof Hannover 715 und den Kölner Hauptbahnhof 703 Delikte aus.

Der Statistik zufolge stieg die Gesamtzahl der Gewaltdelikte an Bahnhöfen von 25.640 im Jahr 2023 auf 27.160 im vergangenen Jahr. Bei der Zahl der Sexualdelikte gab es einen Anstieg binnen Jahresfrist von 1.898 auf 2.262 - bei Sachbeschädigungen von 30.961 auf 32.671.

Bei Delikten rund um Betäubungsmittel wurden 2024 insgesamt 10.174 Fälle bekannt - weniger als im Jahr zuvor (18.382). Gründe für den Rückgang wurden nicht genannt. Seit April 2024 gilt eine Teillegalisierung von Cannabis. 

Wie sind die Zahlen einzuordnen?

Basis der Zahlen ist die sogenannte Polizeiliche Eingangsstatistik. Das heißt Taten werden dann erfasst, wenn sie der Polizei bekanntwerden - es gibt also eine Dunkelziffer. Für das Jahr 2024 ist allerdings zu beachten, dass wegen der Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Sommer einige Wochen lang besonders viele Menschen mit der Bahn unterwegs waren.

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Alexander Throm (CDU), sagte der «Welt»: «Bahnhöfe und Züge, die sich zu Angstorten entwickeln, beeinträchtigen massiv das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung im öffentlichen Raum und dürfen kein Dauerzustand sein.» Der AfD-Abgeordnete Martin Hess sagte laut einer Mitteilung: «Bahnhöfe, einst Orte der Mobilität und der friedlichen Begegnung, werden zunehmend zu No-go-Areas.»

Wie sieht es an einzelnen Bahnhöfen aus?

Am Dortmunder Hauptbahnhof wurden laut der Angaben im vergangenen Jahr mit 53 Fällen die meisten Sexualdelikte bekannt. Es folgten die Hauptbahnhöfe Frankfurt am Main (40) und Hamburg (40). 2023 führte hierbei der Kölner Hauptbahnhof mit 57 Delikten die Statistik an.

Abgefragt wurde in der Anfrage der AfD auch die Herkunft von Tatverdächtigen. Zu den Ergebnissen sagte Hess: «In vielen Deliktsbereichen sind Ausländer überproportional stark unter den Tatverdächtigen vertreten.»


Bildnachweis: © Sven Hoppe/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Saisoneröffnung Blühendes Barock
Boris Mönnich für Stuttgart

Der Saisonauftakt stand unter dem Jahresmotto „Artenvielfalt erleben“ und setzte die Schönheit der biologischen Vielfalt eindrucksvoll in Szene.

weiterlesen...
VERLOSUNG: Burlesque Chronicles
" Szene Stuttgart" Steffen Eifert

The Show Stuttgart • Friedrichsbau Varieté 14.03. bis 01.06.2025

weiterlesen...
Konzertbericht: Günther Sigl & Band
" Szene Stuttgart" Steffen Eifert

Songs and Talk; 28. März im SOUNDWERK in Fellbach

weiterlesen...

Neueste Artikel

Bar von «Goodbye Deutschland»-Auswanderer abgebrannt
Aus aller Welt

Schon zum zweiten Mal ist an Sohel Abdoulkhanzadehs Bar «Chucca» auf Mallorca Feuer gelegt worden. Die Polizei ermittelt.

weiterlesen...
Behörden: 151 Verletzte nach Erdbeben in Istanbul
Aus aller Welt

Die Erdbeben in Istanbul versetzen Menschen in der Metropole in Angst und Schrecken. Verletzte gab es vor allem bei Versuchen, sich zu retten.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Bar von «Goodbye Deutschland»-Auswanderer abgebrannt
Aus aller Welt

Schon zum zweiten Mal ist an Sohel Abdoulkhanzadehs Bar «Chucca» auf Mallorca Feuer gelegt worden. Die Polizei ermittelt.

weiterlesen...
Behörden: 151 Verletzte nach Erdbeben in Istanbul
Aus aller Welt

Die Erdbeben in Istanbul versetzen Menschen in der Metropole in Angst und Schrecken. Verletzte gab es vor allem bei Versuchen, sich zu retten.

weiterlesen...