1. Januar 2025 / Aus aller Welt

Berlinerin Rabea Rogge trainiert für Weltraum-Start 2025

Seit vielen Monaten übt Rabea Rogge in Zentrifugen und in Trainingskapseln. Sie bereitet sich intensiv auf den Weltraum vor. Dort könnte sie die erste deutsche Frau werden.

Rabea Rogge, Eric Philips, Chun Wang und Jannicke Mikkelsen (von links nach rechts) absolvierten ein monatelanges Training in der Kapsel.

Mit intensivem Training bereitet sich die deutsche Forscherin Rabea Rogge auf ihren Flug als voraussichtlich erste deutsche Frau im Weltraum vor. Dabei würden in der Trainingskapsel des US-Unternehmens SpaceX unter anderem verschiedene Szenarien und die Reaktionen darauf durchgespielt, erklärt die 28-Jährige aus Berlin im dpa-Interview. 

Der Abflug an Bord einer US-amerikanischen Falcon-9-Rakete sei nun für das Frühjahr 2025 geplant, sagt Rogge. Während der drei bis fünf Tage dauernden Mission namens «Fram2» soll das vierköpfige Team über die Polarregionen der Erde fliegen. Das gab es so bisher noch bei keiner anderen Weltraummission. «"Fram2" wird eine komplett neue Umlaufbahn haben», erklärt Rogge.

Bei einem Treffen mit Walther Pelzer, dem Generaldirektor der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), erzählte Rogge in Berlin unlängst, was sie an Persönlichem mitnehme auf den Flug: eine Gedenkmedaille an Flugpionier Otto Lilienthal (1848-1896) und eine kleine Nachbildung der Freiheitsglocke im Rathaus in Berlin-Schöneberg. In dem Bezirk sei sie geboren.

«Technische Hintergründe fallen mir am leichtesten»

Zusätzlich zu dem monatelangen Training in der Kapsel standen für das Team auch medizinische Schulungen sowie ein Training für die wissenschaftlichen Experimente auf dem Programm. «Die technischen Hintergründe fallen mir am leichtesten, da ich viele der Systeme aus meiner Zeit als Systemingenieur im Satellitenprojekt wiedererkenne», erklärt Rogge, die während ihres Studiums an der ETH Zürich an einem Konzept einer Nanosatelliten-Zentrifuge in einer niedrigen Erdumlaufbahn mitarbeitete.

Außerdem wurden die Raumanzüge der vier Crew-Mitglieder genau angepasst. Selbst Übungen für die Gruppendynamik durchliefen sie, etwa ein Seekajak-Training in Alaska, das auch die Astronautinnen und Astronauten der US-Weltraumbehörde Nasa erhalten. Dadurch sei das Team zusammengewachsen, meint Rogge. «Sieben Tage in nasser Kleidung der Wildnis zu trotzen, hat uns schon zusammengebracht.»

Sie hofft, die Nerven zu behalten

Rogge ist in dem vierköpfigen Team die Wissenschaftlerin. Sie soll zum Beispiel dafür zuständig sein, ein mysteriöses Himmelsleuchten in den Polarregionen zu untersuchen. Finanziert wird die Mission von dem Malteser Chun Wang, der mit Kryptowährungen reich geworden ist und auch mitfliegt. Außerdem im Team sind die Filmemacherin Jannicke Mikkelsen aus Norwegen sowie der Polar-Guide Eric Philips aus Australien.

Rogge sagt, dass sie an anderen Astronautinnen und Astronauten vor allem die Ruhe bewundere. «Eine der wichtigsten Fähigkeiten ist, auch in schwierigen Situationen die Nerven zu behalten und klar denken zu können.» Hoffentlich werde sie nie eine stressige Situation im All erleben, meint sie. «Aber die Nasa-Astronauten, die ich bisher getroffen habe, haben meiner Meinung nach immer sehr viel Fassung und Ruhe ausgestrahlt.»


Bildnachweis: © SpaceX/dpa
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