Die Mobilität in Stuttgart ist von einer komplexen Situation geprägt, die von der Topografie, dem hohen Verkehrsaufkommen und den Zielen für eine nachhaltigere Zukunft beeinflusst wird.
Die Stadt setzt zunehmend auf die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs, des Radverkehrs und der Elektromobilität, während sie gleichzeitig die Beschränkungen für Dieselfahrzeuge ausweitet.
Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV)
Der ÖPNV in Stuttgart wird hauptsächlich von der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) und der S-Bahn Stuttgart betrieben.
SSB: Betreibt das umfangreiche Stadtbahn- und Busnetz, das das gesamte Stadtgebiet und viele umliegende Gemeinden abdeckt.
S-Bahn Stuttgart: Bildet das Rückgrat des Nahverkehrs und verbindet die Stadt mit der gesamten Region.
VVS: Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) umfasst zudem Regionalbuslinien sowie den Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn, wodurch eine enge Vernetzung der gesamten Region gewährleistet ist.
Autoverkehr
Der Autoverkehr in Stuttgart ist mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, die durch die Kessellage der Stadt verschärft werden.
Umweltzone und Fahrverbote: Das gesamte Stuttgarter Stadtgebiet ist eine Umweltzone. Seit dem 1. Januar 2019 gilt hier ein ganzjähriges Verkehrsverbot für Dieselfahrzeuge der Abgasnorm Euro 4/IV und schlechter. Alle anderen Fahrzeuge müssen mindestens eine grüne Plakette besitzen.
Parken: Das Parken kann in der Innenstadt schwierig und teuer sein. Für Elektroautos gab es zeitweise kostenlose Parkmöglichkeiten, diese Regelung wurde aber zum 31. Dezember 2022 befristet.
Park-and-ride (P+R): Um die Innenstadt zu entlasten, gibt es zahlreiche P+R-Angebote am Stadtrand.
Radverkehr
Der Ausbau des Radverkehrs ist ein zentraler Baustein der städtischen Mobilitätspolitik.
Ausbau der Radinfrastruktur: Die Stadt hat das Ziel, den Radverkehr bis 2030 deutlich zu steigern und investiert in den Ausbau von Radwegen. Aktionen wie der "Radentscheid Stuttgart" fordern sichere Radwege und eine fahrradfreundlichere Stadt.
Fahrradverleihsystem: Mit dem Fahrrad- und Pedelecverleihsystem "RegioRad" stehen über 200 Stationen zur Verfügung, die eine flexible und kostengünstige Fortbewegung ermöglichen.
Herausforderungen: Trotz der Anstrengungen wird Stuttgart in Fahrradklima-Tests (wie 2022 mit Note 4,2) noch nicht als besonders fahrradfreundlich bewertet, auch aufgrund der hügeligen Topografie.
Neue Mobilitätskonzepte
Neben dem Ausbau der traditionellen Verkehrsmittel setzt Stuttgart auch auf innovative Lösungen.
Carsharing: Anbieter wie stadtmobil stellen in Stuttgart Fahrzeuge für Carsharing zur Verfügung, die eine flexible Nutzung ohne eigenes Auto ermöglichen.
Mikromobilität: Elektroroller und andere Mikromobilitätsangebote sind im Stadtgebiet verfügbar.
Nachhaltige Mobilitätsstrategien: Die Stadt engagiert sich in Initiativen wie der Europäischen Mobilitätswoche und entwickelt Konzepte für ein betriebliches Mobilitätsmanagement.
Barrierefreiheit
Das Thema Mobilität in Stuttgart schließt auch die Zugänglichkeit für Menschen mit Einschränkungen ein. Die Stadt setzt sich für eine barrierefreie Gestaltung von Wegen, Gehwegen und öffentlichen Verkehrsmitteln ein.





